Beitrag vom Mittwoch, 29. Juli 2020
Wikingerschiff wird ausgegraben
Das Wikingerschiffmuseum in Oslo zeigt eine Kollektion wundervoll erhaltener Wikingerschiffe. Diese wurden zwischen 1880 (Gokstadschiff) und 1904 (Osebergschiff) ausgegraben. Seither hatte man einige weitere Fahrzeuge dieser Art in Grabhügeln, denn sie waren als Grabbeigaben für die Fahrt nach Walhalla gedacht, entdeckt. Geborgen wurden diese jedoch nicht, vor allem da es der Allgemeinzustand nicht zuließ.
Zum ersten Mal seit über 100 Jahren soll nun jedoch ein solches „Drachenboot“ wieder das Licht der Welt erblicken. Ausgegraben wird es in der Nähe von Halden, im Südosten des Landes, nahe der schwedischen Grenze.
Man entschied sich das 23 bis 24 Meter lange Gjellestadschiff zu heben, da der Gesamtzustand zwar schlecht, jedoch nicht hoffnungslos ist. Schimmelpilze bedrohen das Fahrzeug derzeit akut, der Kiel ist jedoch gut erhalten und kann wohl ohne größere Probleme geborgen werden. Insgesamt werden in die Bergung 15,6 Millionen NOK (rund 1,5 Mio. Euro) investiert.
Der 13 Meter hohe Grabhügel wurde erstmal 1944 untersucht. Erste Grabungen im Jahr 1968 führten nur Gerätschaften zu Tage. Eine gründliche Analyse mit einem so genannten Georadar im Jahr 2018 zeigte jedoch deutlich, dass unter der Erdschicht auch ein Schiff wie es Königen als Grabbeigabe mitgegeben wurde, verborgen liegt. Das Fahrzeug stammt vermutlich aus dem 8. Jahrhundert und ist somit älter als die Boote des Osloer Museums. Es wird mit einer Grabungszeit von fünf Monaten gerechnet.
Verfasst von Martin Schmidt
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