Beitrag vom Sonntag, 16. März 2014
Weniger einheimische landwirtschaftliche Rohstoffe
Auch wenn man es Norwegen mit seinen Bergen, Gletschern und Wäldern nicht ansieht, so hat doch die Landwirtschaft eine lange Tradition. Dies hat historische Gründe, denn die jahrhundertelange Abhängigkeit von Dänemark und Schweden führte nur zu einer geringen Förderung anderer Wirtschaftszweige.
Um nun den vielen, weit verstreuten Bauernhöfen das Überleben zu sichern und die eigene, tief verwurzelte Bauernkultur nicht zu verraten, ist es seit vielen Jahrzehnten politische Pflicht, die einheimische Landwirtschaft so gut es geht zu fördern und den einheimischen Markt zu schützen. Allerdings geht der Anteil an landwirtschaftlichen Rohstoffen aus dem eigenen Land kontinuierlich zurück und liegt nun bei unter 40%. Line Henriette Hjemdal, ernährungspolitische Sprecherin der Christlichen Volkspartei schlägt daher Alarm und bittet Sylvi Listhaug, Landwirtschaftsministern der mitregierenden Fortschrittspartei, einzugreifen. Diese dürfte sich nun in einer Zwickmühle befinden, denn einerseits ist ihre Partei seit vielen Jahre gegen nahezu jede Art von Subventionen, andererseits braucht sie die politische Unterstützung der Christlichen Volkspartei.
Die Förderung der einheimischen Landwirtschaft ist übrigens ein Grund für die hohen Lebensmittelpreise im Land. Die Produktion von Molkerei-, Fleisch- und Wurstwaren ist extrem kostspielig. Oftmals besitzt ein Hof nur wenige Kühe oder Schafe. Da einheimische Produkte jedoch immer die günstigsten sein sollen, wird der Preis von Importwaren künstlich angehoben.
Verfasst von Martin Schmidt
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