Beitrag vom Samstag, 17. Dezember 2022
Weihnachten anno 1846
Das Gemälde „Norsk juleskikk“ (Norwegischer Weihnachtsbrauch) des norwegischen Adolph Tidemand (1814-1876) ist eine der ältesten Darstellungen des Weihnachtsfestes in Skandinavien. Das Bild entstand in der Zeit der Nationalromantik im Jahre 1846 und zeigt vor allem zwei traditionelle Wesenszüge: Das Aufstellen des julenek, einer Korngarbe als Futter für die Vögel, und das Darreichen der julegrøt, der Weihnachtsgrütze. Diese wird am Heiligen Abend vor die Türe gestellt, als Dank an die Nisser, also die Wichtel, für ihre Hilfe auf dem Hof. Natürlich fehlen auf dem Bild ebenso wenig der traditionelle norwegische Kornspeicher, Stabbur, und ein Skifahrer.
Das Bild wurde übrigens von einem der Brüder Grimm Norwegens, Per Christian Asbjørnsen, mit folgenden Worten gelobt: „Sogar des Aberglaubens imaginäre Wesen und Kreaturen und des Himmels Vögel sollten sich auf die Weihnacht freuen; der alte Weihnachtsbrauch umfasst, eine Schüssel Grütze unter die Brücke zum Kornspeicher zu stellen, für die Nisse…“
Im 19. Jahrhundert war Tidemands juleskikk ein sehr bekanntes Bild und wurde sogar exklusiv in der Zeitschrift Illustrated London News abgebildet. (Mit einer kleinen Ergänzung am unteren Bildrand.)
1869 wurden die Weihnachtsbräuche in Norwegen auch in deutschen Zeitschriften veröffentlicht, wie Bild Nummer drei zeigt. Zu sehen sind die heimische Tierwelt, Elch, Bär und Wolf, die Ranken der Weltenesche Yggdrasil, eine Predigt, eine Weihnachtsgrütze essende Nisse und die Heiligen Drei Könige.
Verfasst von Martin Schmidt
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