Beitrag vom Sonntag, 22. Juni 2014
Vogelbeobachtung in Varanger
Die raue, unwirtliche Varanger-Halbinsel im äußersten Nordosten Norwegens, unweit der Grenze zu Russland, ist eines der exklusivsten und abenteuerlichsten Ziele für Vogelbeobachter und zählt zu den 100 besten Destinationen weltweit. Hier befinden sich verschiedenste Biotope auf engstem Raum, so dass man nahezu gleichzeitig Land-, Wasser-, See- und Bergvögel beobachten kann. Allerdings hat man es hier als Ornithologe nicht gerade einfach. Oft weht eine recht steife Brise und 10 Grad plus sind für diese Region eine durchaus üppige Sommertemperatur. Der Ort Vardø ist zudem als einziger Kontinentaleuropas zur subpolaren Klimazone.
Entlang der Küste zwischen Varangerbotn und Vardø sind Zugvögel in der Zeit von Anfang Juni bis Mitte Juli zu Gast. Eine beliebte Beobachtungsstelle ist das Hornøya Naturreservat auf einer Vardø vorgelagerten Insel (tägliche Bootstouren). Hier nisten u.a. die knuffigen Papageitaucher, Eiderenten und Möwen. Im Naturreservat im Örtchen Komagvær sind hingegen Seeadler, Falken und Bussarde zu Gast. Weitere Beobachtungspunkte liegen in Varangerbotn, Nesseby und Ekkerøy, wo 50 Zugvogelarten nisten, u.a. Eiderente, Prachteiderente, Kormoran, Kampfläufer, Schmarotzerraubmöwe und Küstenseeschwalbe.
Es ist ein wirklich einmaliges Naturschauspiel, das hier den Besucher erwartet. Insgesamt beleben über 40.000 Vögel die Region und sind damit gegenüber dem Menschen in der deutlichen Mehrheit. Wer bei der Suche gerne etwas angeleitet werden möchte, für den bietet Anders Mæland geführte Touren an. Und für all jene, die die weite Reise nach Norden nicht wagen wollen oder können, gibt es hier sehr eindrucksvolle Bilder aus der Region. Zudem kann man über die nachfolgende Webcam das Leben der Leben der Papageitaucher rund um die Uhr live verfolgen (externer Link).
Verfasst von Martin Schmidt
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