Beitrag vom Samstag, 05. Juli 2014
In der norwegischen Wüste
Gut, man müsste eigentlich „Wüste“ schreiben, also mit Anführungsstrichen, denn eine Wüste ist Kvitsanden (wörtlich: Der Weiße Sand) im eigentlichen Sinne nicht. Es fällt mit 500 mm ungefähr doppelt so viel Niederschlag als per Definition „zulässig“. Trotzdem, ein wenig fühlt man sich schon an die Sahara erinnert, denn das 0,4 km², bzw. 10 Fußballfelder, große Gebiet besteht aus feinstem Flugsand. Dieser entstand gegen Ende der letzten Eiszeit, als Schmelzwasser Moränenmaterial absetzte. Der Wind blies die feinen Bestandteile aus und lagerte diese hier ab.
Kvitsanden befindet sich in der Nähe der alten Bergswerksstadt Røros und steht teilweise unter Naturschutz. Nicht geschützte Bereiche dienten früher als Deponie, wurden jedoch renaturiert und sind heute Teil eines Golfplatzes und einer Motocrossstrecke. Um ein weiteres Abtragen des Sandes zu verhindern, wurden Kiefern und Strandhafer gepflanzt. Nun besteht jedoch die Gefahr, dass das Gebiet zuwächst.
Das Areal kann über einen Naturwanderweg erkundet werden. Am Rande des Dünengebietes liegen zudem zwei Toteisseen. Diese bildeten sich ebenfalls gegen Ende der letzten Eiszeit, als ein Eisblock schmolz und die entstandene Mulde sich mit wasser füllte. An einem der Seen, dem Dokortjønna, liegt heute ein kleiner, im Sommer geöffneter Freizeitpark (Johan Falkbergets vei 16) mit Kanus, Haustieren und naturnahen Veranstaltungen.
Weitere Bilder von Kvitsanden sind auf dieser Seite zu finden.
Verfasst von Martin Schmidt
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