Beitrag vom Dienstag, 18. September 2018
Unbekanntes Norwegen
Norwegens Natur steckt voller Überraschungen. Wer vermutet hier schon Wüsten, Korallenriffe und Vulkane? Doch das alles gibt es, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Wüsten
Eine Wüste definiert sich u.a. darüber, dass hier unter 250 mm Niederschlag pro Jahr fallen. Zwar gibt es einige sehr niederschlagsarme Gebiete im Lee, also Regenschatten, der Gebirge Südnorwegens, doch werden hier immer noch Raten von 370 (Vågåmo) – 450 mm (Kongsvoll / Dovrefjell) erzielt. Eine polare Kältewüste findet man jedoch auf Spitzbergen. Hier fallen z.B. im Hauptort Longyearbyen nur 190 mm Niederschlag pro Jahr. Auch entspricht die Morphologie die Bergformationen der Umgebung jener der Wüsten des Mittleren Westens der USA.
Spitzbergen erleben
Regenwälder
Regenwälder werden eigentlich mit den äquatorialen Regionen in Verbindung gebracht. Doch wenn genügend Niederschlag fällt, nämlich über 2000 mm pro Jahr, konnen sich auch in den gemäßigten Breiten solche Ökosysteme ausbilden. In Norwegen gibt es sogenannte Boreale Regenwälder, die noch dazu sehr selten sind. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Reichtum an Moosen aus und kommen an 212 unterschiedlichen Orten in Norwegen vor, besonders in Trøndelag, nahe Namsos. Die Wälder bedecken eine Fläche von insgesamt etwa 20 km².
Regenwälder Norwegen (pdf)
Vulkane
Zugegeben, in Festlands-Norwegen und auf Spitzbergen findet man nur noch erloschene Exemplare und der letzte Ausbruch ist 500 Mio. Jahre her. Doch auch das nördlich von Island gelegene Inselchen Jan Mayen gehört zum norwegischen Territorium. Und hier liegt der stattliche, 2277 m hohe Vulkan Beerenburg. Das letzte Mal erwachte er 1970 zum Leben.
Jan Mayen
Heiße Quellen
Nordvest-Spitsbergen ist ein über 3000 km² großer Nationalpark auf der Insel Svalbard. Hier gibt es neben Gletschern auch heiße Quellen, ähnlich denen auf Island.
Nordvest-Spitsbergen
Korallenriffe
Entlang der norwegischen Küste und in einigen Fjorden, wie dem Trondheimsfjord, leben unzählige Kaltwasserkorallen. Die Riffe liegen in einer Tiefe von 40-450 m und sind zum Teil mehrere Quadratkilometer groß.
Bilder und Lage
Canyons
Mit dem Grand Canyon kann es der Sautso Canyon bei Alta in Nordnorwegen sicher nicht aufnehmen, aber er ist immerhin mit 6,5 km Länge und 300-400 m Tiefe Nordeuropas größte Schlucht, deren Klippen und durch geringe Niederschlagsraten nicht abgeflachten Hänge die Definition Canyon zulassen.
Alta Canyon
Verfasst von Martin Schmidt
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