Beitrag vom Freitag, 15. Juli 2016
Spektakuläre Felsen in Norwegen – Torghatten
Der Torghatten (dt. „Markthut“) ist ja an sich schon ein sehr imposanter, frei im Nordmeer stehender, 258 m hoher Berg. Schaut man nun vom Meer aus genauer hin, entdeckt man in der Mitte zudem ein Loch! Dieses erscheint von Ferne als recht klein, aus der Nähe jedoch tut sich dem Besucher ein wahrer Schlund auf – 20 m breit, 35 m hoch und 160 m lang.
Dieser ist ab dem Parkplatz binnen 20 Minuten unproblematisch erreichbar.
Und hier nun die Erklärung, wie es zu dem Loch kam – aus wissenschaftlicher und kulturhistorischer Sicht:
Die Naturwissenschaft meint, dass der Schlund entstand, als der Meeresspiegel
noch höher und der Fels tiefer lag und sich die Wellen einen Durchbruch schufen. Ein
charmanteres Erklärungsmodell ist sicherlich folgende Legende: Es waren seinerzeit zwei Könige. Der eine vermochte es nicht, seinen Sohn Hestemannen (Pferdemann) zu zähmen, der andere konnte seine acht Töchter nicht im Zaume halten. Diese tanzten eines Tages im Mondschein und badeten, flohen jedoch, als sich Hestemannen ihnen näherte um die älteste, Lekamøya, zu rauben. Nach einer Weile gaben allesamt ermattet auf, nur Lekamøya und Hestemannen stürmten weiter. Blind vor Wut, dass die Angebetete nicht willens war ihm zu folgen, wollte Hestemannen sie mit einem Pfeil töten. Zur Rettung warf ein Troll seinen Hut dazwischen. Dass es nun in jener ereignisreichen Nacht nicht regnete, hatte einen gewichtigen Nachteil: Die Sonne ging auf und alle wurden zu Stein. Schlecht für alle am Schauspiel Beteiligten, gut für uns, denn seither ist Helgeland um einige sehenswerte Berge reicher. Wir sehen die „Sieben Schwestern“ als eindrucksvolle Felsformation bei Sandnessjøen, den Hut als den durchlöcherten Berg „Torghatten“ bei Brønnøysund, den „Hestemannen“ auf Hestmona und „Lekamøya“ auf Leka. Der achten Schwester geschah bei der Landung auf der Insel im Übrigen noch ein kleines Missgeschick. Ihr Butterfass rann aus, weshalb das Gestein auf Leka noch heute einen wundervollen gelb-roten Farbton besitzt.
Aus der Ferne zu betrachten ist das Loch im Hut im Rahmen eines Kurzausfluges mit
der Hurtigrute von Brønnøysund nach Rørvik (ab Brønnøysund 17 Uhr, zurück ist man um 0.30 Uhr, 250 NOK, retour).
Verfasst von Martin Schmidt
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