Beitrag vom Montag, 30. Juni 2014
Skibladner – ältester Raddampfer der Welt
Der Mjøsa ist mit 365 km² Norwegens größter See. Auf ihm verkehrt seit dem 2. August 1856 der Schaufelraddampfer Skibladner. Seit Name ist der nordischen Mythologie entsprungen und geht auf das Schiff Skidbladnir (altnordisch für „etwas aus dünnen Holzstücken Zusammengesetztes”) zurück. Es gehörte dem Gott Frey und konnte auf Taschengröße zusammengefaltet werden.
Da dies bislang mit dem norwegischen Skibladner dankenswerterweise noch niemand versucht hat, ist es der älteste noch im Dienst befindliche Raddampfer der Welt. Er ist seit einem Umbau im Jahre 1888 50 Meter lang und knapp 5 Meter breit. Es können bis zu 230 Gäste mitreisen.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Reisen in Norwegen äußerst beschwerlich. Die Wege waren äußerst holprig und mit tiefen Schlaglöchern übersät. Am einfachsten war man da immer noch auf dem Wasser unterwegs. Folgerichtig hatte mit dem Aufkommen der ersten Dampfschiffe der Kaufmann Ludvig Wiese aus Lillehammer die Idee, die Reise von Kristiania (Oslo) in Richtung Trondheim über den 117 Kilometer langen Mjøsa zu leiten und so zu vereinfachen. Als Resultat seiner Bemühungen wurde das erste Frachtschiff im Herbst 1840 zu Wasser gelassen.
Der Skibladner, auch „Der Weiße Schwan“ genannt, verkehrt in der Sommersaison (2014 vom 24.6. – 17.8.) vom Örtchen Eidsvoll im Süden über Hamar und Gjøvik nach Lillehammer im Norden. Wer nun an einem Tag hin und zurück reisen möchte, sollte in Gjøvik zusteigen, wo das Schiff auch sein Winterquartier hat. Die Nordroute Richtung Lillehammer wird Dienstag, Donnerstag und Samstag befahren, die Südroute Mittwoch, Freitag und Sonntag. Eine Fahrt von Gjøvik nach Lillehammer kostet 180 NOK (23 Euro) pro Richtung. Bild: skibladner.no
Hier ein kleiner Film über das Ablegen des Schiffes in Hamar:
Verfasst von Martin Schmidt
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