Eidsvoll-Gundgesetz

Beitrag vom Donnerstag, 09. Januar 2014

Wankelmütiger Schwedischer König

Dieses Bild von Oscar Wergeland zeigt die Verabschiedung des neuen, fortschrittlichen norwegischen Grundgesetzes in Örtchen Eidsvoll, am 17. Mai 1814. Mit dem Gesetz erklärte das Land seine Unabhängigkeit von Schweden. Zwar wurde diese auf Drängen der Unionsmacht zunächst nur innenpolitisch vollzogen, der Tag stellt jedoch trotzdem einen bedeutenden Wendepunkt in der norwegischen Geschichte dar.
Zum diesjährigen 200. Jubiläum sind nun Staats- und Regierungschefs aus verschiedenen Ländern geladen. Auch erging als Zeichen der Versöhnung und der Verbrüderung der nordischen Nationen eine Einladung an das dänische und das schwedische Königshaus, die ja beide über Jahrhunderte hinweg über Norwegen regierten. Nachdem nun Königin Margrethe II zu Dänemark ihr Kommen zusagte, schlug Carl XVI Gustav von Schweden die Einladung erstmal mit der Begründung aus, dass er generell nicht an Nationalfeiertagen anderer Nationen teilnehme. Fast alle norwegischen, und sogar viele schwedische Historiker schätzen dies als eine wenig feinfühlige, diplomatisch äußerst ungeschickte Reaktion ein, die das vielerorts in Norwegen vorherrschende Gefühl der Überheblichkeit des schwedischen Nachbarn weiter verstärkte. Die Reaktionen norwegischer Bürger auf Facebook waren daraufhin überwiegend durch Häme geprägt. „Er hat wohl noch nicht verdaut, dass er nicht mehr über Norwegen regieren darf“ und „Wir brauchen den nun wirklich nicht, um ordentlich feiern zu können.“, war da u.a. zu lesen.
Nun war am 9.1. plötzlich zu lesen, der schwedische König komme nun doch – nachdem er mehr Informationen über die Art der Veranstaltung und die Auswirkungen seines Nichtkommens bekommen habe. Also ganz ehrlich: Als schwedischer König sollte man ein solches Datum im Sinne gutnachbarschaftlicher Beziehungen schon auf dem Schirm haben. Und nun zu kommen, nur damit der Ruf gewahrt beleibt, ist und bleibt reichlich peinlich!

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