Beitrag vom Freitag, 04. Dezember 2015
Ruskevær!
So richtig optimal ist das Wetter momentan ja in den wenigsten Regionen Skandinaviens. Besonders hart trifft es gegen Ende des Herbstes jedoch regelmäßig den Westen Norwegens, wo es für die Mischung aus Sturm, Regen, Hagel, Schnee und Glatteis ein eigenes Wort gibt: ruskevær. Es ist gewissermaßen die Steigerungsform des Begriffes „schlechtes Wetter“ (dårlig vær). Es herrscht ruskevær, wenn der Himmel ein Fest feiert und alles hervor holt, was in der Wetterküche im Vorratsschrank zu haben ist. Oder um Vigdis aus Molde zu zitieren: „Langweilig wird es nicht. Innerhalb von zwei Stunden ein toller Sonnenaufgang, Windstille, Sturm und ein Wolkenbruch ohne gleichen.“
Bezeichnenderweise bedeutet das Wort ruske rütteln, zerren oder reißen. Und genau das passiert auch! Es wird an den Menschlein herumgezerrt und gerüttelt, solange bis auch der letzte Erdenbewohner verstanden hat, dass die Natur der eigentliche Herr im Ring ist und nach dem Aufenthalt im Freien ruskende gal, also völlig durchgedreht, und ruskete (zerzaust) nach Hause wankt.
Tja, und so muss man sich das dann vorstellen:
Verfasst von Martin Schmidt
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