Beitrag vom Mittwoch, 08. April 2015
Ostern in Balestrand – ein Rückblick
Von Katharina, die seit 2011 ein wunderschönes Haus im westnorwegischen Balestrand vermietet und ab Mai 2015 in Norwegen wohnen und arbeiten wird.
Weitere Infos zu Balestrand hier.
Der Wecker klingelte. Es war 8:00 Uhr und damit Zeit aufzustehen. Wir hatten heute etwas vor. Alle Zeichen standen gut, dass es auch alles klappen könnte. Die Bedenkzeit (lieber im warmen Bett bleiben oder nicht) sollte nicht lange andauern, denn unser Ausblick entschädigte für alles. (Bild siehe rechts)
Jetzt schnell in die Puschen kommen: duschen, die passenden Sachen finden und ein paar Snacks vorbereiten. Heut war wohl Sonnenbrille und ein Arrangement aus verschieden dicken und dünnen Jacken notwendig, neben der Unterhose und wasserdichter Hose. Frühstück mit Tyttebær Marmelade ist Pflicht, und vielleicht noch die ein oder andere kleine Leverpostei Stulle.
Schnell eine grosse Kanne Kaffee kochen. Orange? Ist eingepackt. Apfel? Auch. Wasser? Vorhanden. Cidre und Bier? Check. Kamera? Ebenso. Ah, nicht vergessen: Bratwurst, Eierkuchen, Holz?
Und Kvikk Lunsj? Ja, alles da. Ganz wichtig, nicht die Käsestulle vergessen. Schnell in Aluminiumfolie einwickeln und ab geht’s.
Unsere lieben Nachbarn warten schon, alle Kinder und Enkelkinder sind dabei und der Geburtstag von Leon kann ausgiebig gefeiert werden. Alle sind, wie nicht anders zu erwarten war, in perfekter Ausstattung bereit uns auf der Piste zu zeigen, dass das Sprichwort „Norweger sind auf Skiern geboren“ durchaus nicht von irgendwo kommt. Es kann losgehen.
Auf geht’s nach Saurdal.
Die Zeiten um auf den Berg, und auf das Langlaufgebiet zu gelangen sind vorgegeben. Jede volle Stunde bis viertel nach (10:00-10:15) ist die Auffahrt möglich. Jede halbe Stunde (10:30 -10:45 ) darf man von oben wieder herunterfahren. Da die Wege nach oben doch ziemlich schmal sind, macht diese Regelung durchaus Sinn. Auch wenn wir uns noch nicht ganz dem norwegischen Fahrstil angepasst haben, kommen wir sicher oben an. Man trifft den gesamten Ort auf Skiern und wünscht „God Påske“.
Sogar der kleinste Erdenbürger ist dabei und wird von dem super fitten Papa Preben die gesamten 10 km gezogen. (Dass wir beide nicht mal annäherungsweise mithalten konnten, selbst nachdem der kleine 4 Jahre alte Sohn auch noch auf dem Schlitten Platz nahm, ist nur mal so nebenbei zu bemerken. :-)
Und? Was kann ich sagen? Die erste kurze Pause enttäuschte nicht.
Aber, wer rastet, der rostet. Also, weiter ging’s, auf zu weiteren 5km mit der Aussicht auf ein sonniges Grillabenteuer auf mehr als 600m über Null.
Dabei sollte man bemerken, dass unsere Langlaufskikenntnisse sich insofern in Grenzen hielten, als dass wir beide zweimal kurz den Schnee küssten, während die kleinen 5 Jährigen und betagteren, echten Norweger lächelnd an uns vorbeihuschten. Fürs Foto hat`s dennoch gereicht.
Dann (meine Arme und Beine schrien bereits „ENDLICH“) war der Grill angefeuert und das Festmahl konnte beginnen. Die ersten Sitzgräben waren geschaufelt, das Bier stand kalt (definitiv kalt!), der Kaffee war warm und die Sonne gab ihr Bestes , so dass wir uns ohne Erfrierungsängste von den Lagen an Fleece und Daune befreien konnten. (Für meinen Engländer, der in Malaysia aufgewachsen ist, keine einfache Sache, kann ich euch sagen.)
Die Würstchen schmeckten umso besser, wurden mit Röstzwiebeln im Eierkuchen verpackt. Die Käsestullen wurden lecker im Feuer getoastet und zum gesunden Abschluss wurde die große Orange geteilt.
Und, als kleiner Tip und oberstes Gebot: Danach ist aufräumen angesagt. Mülleimer gibt’s nicht, also bringt eine Mülltüte mit. Nehmt mir ja euren Müll wieder mit nach hause, ansonsten kommt euch mal die norwegische Mafia zuhause besuchen. (Ihr denke, ihr versteht, wie ich es meine. :-)
Summa summarum, ein rundum gelungener Tag (Wie man vielleicht auch an meinem Gesichtsausdruck erkennen kann. )
Verfasst von Martin Schmidt
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