Beitrag vom Sonntag, 21. März 2021
Osterbräuche in Norwegen
Seit den 1880er Jahren ist es üblich, Wintertouren durchs norwegische Gebirge zu unternehmen. Seit die Bergener Kaspar Kielland, Fritz Rieber und Henrik Sundt eine dieser Touren 1884 an einem Ostersonntag unternahmen, begann die Tradition der Osterskiläufe. Nicht ohne Grund, denn am Ende des Winters herrscht in den Tälern des Landes oft nicht gerade das beste Wetter, wohingegen auf den Hochebenen die Sonne scheint.
Ende des 19. / Anfang des 20 Jahrhunderts wurden durch neue Bahnverbindungen die Gebirge immer besser erreichbar. Förderlich war ebenso, dass Ostern die einzige Zeit im Jahr war, in der die Betriebe ihren Angestellten eine längere Ferienzeit gönnten.
Für eine hyggelige Osterskitour gehören neben einer urigen Hütte und Sonnenschein drei Dinge: eine Thermoskanne gegen die Kälte, ein Kvikk Lunsj, also das norwegische Kit-Kat, für neuen Schwung und neue Energie und eine Orange. Die Tradition mit der Apfelsine geht vermutlich auf Fridtjof Nansens (1861-1930) zurück, der die Südfrucht auf seine legendäre Skitour von Bergen nach Kristiania (und zurück) im Jahre 1884 mitnahm.
Eier werden natürlich ebenfalls versteckt, allerdings nur die großen Pappeier, gefüllt mit allerlei Süßigkeiten. Ungewöhnlicher ist da schon, dass seit 1923 beim Osterfest auch ein Osterkrimi nicht fehlen darf. Die Tradition geht auf eine Werbeanzeige in der Aftenposten zurück, die eine Woche vor Palmsonntag erschien.
Verfasst von Martin Schmidt
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