Ny Aalesund auf Spitzbergen

Beitrag vom Donnerstag, 10. Juli 2014

Ny Ålesund – Die nördlichste Siedlung der Welt

78 Grad 55 Minuten nördlicher Breite – kein dauerhaft besiedelter Ort der Welt liegt nördlicher als dieser: Ny Ålesund, auf der Inselgruppe Spitzbergen. Ab hier sind es nur noch 1300 Kilometer bis zum Nordpol, bis in die norwegische Hauptstadt Oslo hingegen über 2000. Im Winter leben hier 30 Menschen, im Sommer immerhin 120. Hinzu kommen rund 25.000 Gäste, die zumeist mit dem Kreuzfahrtschiff anreisen und ihre Grüße im nördlichsten Postamt der Welt abstempeln lassen.

Gegründet wurde Ny Ålesund (Neu-Ålesund) 1916 im Zuge der Kohleförderung. Nachdem 1963 der Bergbau an diesem Orte endgültig eingestellt wurde, eröffnete man eine Forschungsstation, die nördlichste der Welt. Das Team aus neun verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, analysiert u.a. den Klimawandel im polaren Raum. Der Station ist es übrigens auch zu verdanken, dass eine Konzession für die Förderung nach Gold 2004 wieder zurück genommen wurde. Man befürchtete eine zu große Luftverschmutzung durch die Transporte und damit eine Verfälschung der Daten.

Für Touristen sehenswert sind das kleine Museum, mit Exponaten des Polarforschers Roald Amundsen. Dieser nutze Ny-Ålesund als Ausgangspunkt für seinen Flug zum Nordpol im Jahre 1925. Außerdem kann man zwischen den schmucken Holzhäuser spazieren gehen und dabei den grandiosen Blick auf die Gletscher der Umgebung genießen. Gäste müssen sich dabei jedoch auf ein recht raues Klima einstellen. Zwar fallen nur 385 mm Niederschlag pro Jahr, doch ist immer mit heftigen Winden und für den Sommer recht niedrigen Temperaturen zu rechnen. Meist klettert die Quecksilbersäule auf nicht mehr als 5/6 Grad. Dafür wird es immerhin im Winter nicht so kalt, als man es vermuten sollte. Meist fällt die Temperatur tags auf nicht unter minus 20 Grad, dem Golfstrom sei Dank.

Übrigens, Reisende sollten den Ort nicht ohne Waffe verlassen, denn der König der Arktis, der Eisbär, treibt auch in der Region um Ny Ålesund sein „Unwesen“ und ist eher selten zu Scherzen aufgelegt.
Nachfolgend habe ich mal ein paar Impressionen aus der Region zusammengetragen. Sie stammen von der Autorin Ellinor Rafaelsen, die über 10 Jahre lang auf Spitzbergen wohnte. Bei Ihr liegt auch das Copyright für die Aufnahmen.

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