Das goldene Soria Moria Schloss, Trolle

Beitrag vom Donnerstag, 13. Dezember 2018

Norwegische Trolle

Uralte Berge, gekrümmt unter unter der Last der Jahrhunderte. Knorrige Bäume mit Flechtenbärten, sich eisern dem Lauf der Zeit widersetzend. Einsame Waldseen, die Unendlichkeit des Universums widerspiegelnd. – Dies ist die Heimat der Trolle, übler Naturwesen die schon manch armer Seele den Verstand und das letzte Hemd raubten. Grimmig vor allem die mächtigsten unter den Riesen: der düstere Waldtroll (skogtroll), mit Haaren aus Moosen und Flechten, auf eine Fichte gestützt und mit dem Mond als Auge durch den dichten Tann streifend; der Bergtroll, welcher gnadenlos armen, in sein Reich eindringenden Reisenden Felsbrocken hinter wirft, so diese ihn nicht mit einem Steintürmchen milde gestimmt haben; der hinterlistige Nøkk, der schon so manch bedauernswertes Menschlein in sein Reich, den See, hinabzog & der Draugen, ein von Unheil und Tot kündendes, im Meer lebendes Ungeheuer.

Nur Vordergründig weniger unheimlich erscheinende Wesen sind der Fossegrimen und die Huldra. Ersterer verzaubert, hinter Wasserfällen sitzend, den Besucher mit einer zarten Erdensymphonie, gespielt auf der Hardangerfiedel – eine Musik die jedoch schon so manchen um den Verstand brachte. Die Huldra hingegen spart nicht mit körperlichen Reizen. Jedoch verunstaltet sie ein hässlicher Schwanz. Um diesen zu verlieren muss sie den Bund der Ehe mit einem Menschlein eingehen, was diesem jedoch nur selten gut bekommt.

Die Zeit jedoch, in ihrem ewigen Lauf, reist weiter. Die Welt wird moderner und offener. Und so kann es durchaus kommen, dass so mancher Troll heutzutage eher ein putziger Geselle auf Skiern ist, denn ein vielköpfiges Wesen der Unterwelt. Selbst auf Skifestivals, in Restaurants und in Museen wurde nun schon so mancherlei zottliger Geselle angetroffen, mit wild zerzausten Haar, doch milde lächelnd.
Diese Entwicklung müssen wohl die Wichtel Norwegens, die Nisser, schon vorhergesehen haben. Sind diese doch seit jeher dem Menschen wohlgesonnen, arbeiten im Haus und auf dem Hof, und werden nur jähzornig-zickig so man sie nicht gut behandelt und an Weihnachten ihre Grütze vergisst. Dann gibts auch keine Geschenke, denn für diese sind sie in Gestalt der Julenisse auch zuständig.

Diverse Trollmärchen findet ihr auf den folgenden Seiten

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