Beitrag vom Dienstag, 15. März 2016
Norwegische Supermärkte
Als Besucher Norwegens hat man zuweilen zwei Probleme: Das erste besteht darin, einen Supermarkt zu finden, der preislich halbwegs in Ordnung ist, das andere hat etwas mit einheimischen, also dem Gaumen bekannten Produkten zu tun.
Ist man in Norwegen nicht gerade völlig abseits vom Schuss unterwegs, so ist es zu einem Supermarkt meist nicht weit. Eine Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern hat nicht selten derer drei oder vier. Am häufigsten anzutreffen sind Läden mit einer eher geringen Warenauswahl, die an Aldi und Lidl erinnert, und relativ niedrigen Preisen. Supermärkte dieser Kategorie heißen Rema 1000 (blau), Kiwi (grün), Coop Prix (gelb) und Coop Extra (rot).
In diesen Läden kann man zu rund 70% norwegische Waren erwerben.
Eine deutlich bessere Auswahl, zu deutlich (!) höheren Preisen, bieten Meny, Coop Mega, Coop Obs und Eurospar. Hier erhält man auch viele Produkte aus der Heimat. Diese Supermärkte sind meist nur in etwas größeren Städten (ab etwa 20.000 Einwohnern) oder bedeutenden regionalen Zentren anzutreffen.
Preislich und von der Auswahl her im Mittelfeld liegen die herkömmlichen Spar-Läden. Diese sind jedoch vergleichsweise selten anzutreffen.
Ein von den Kosten her sehr extremes Erlebnis sind Kioske, wie z.B. Narvesen, 7-eleven oder Deli de Luca, Campingplatzläden und Tankstellenshops. Wenn es nur irgendwie geht, sollte man diese meiden.
Ebenfalls nicht ganz billig, aber preislich noch zu „überleben“ sind die kleinen Regionalmärkte Joker.
Die großen Zahlen an den Supermärkten verraten die Öffnungszeiten. 9-23 (10-20) hieße dann Mo-Fr 9-23 Uhr, Sa 10-20 Uhr. Die meisten Supermärkte öffnen etwas später, haben dafür abends lange geöffnet. Sonntags sind fast alle Läden geschlossen, eine Ausnahme bilden Bunnpris, Spar und Joker. Einige der Läden haben in touristischen Zentren auch am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.
Die Lebensmittelauswahl norwegischer Supermärkte ist durch eine konsequente Förderung einheimischer Produkte zu erklären. Ausländische Waren werden mit Strafzöllen belegt, um diese künstlich über das Preisniveau eigener Marken zu heben. Da sich eine große Vielfalt für lediglich 5,2 Millionen Einwohner nicht rentiert, ist in einigen Segmenten die Auswahl dementsprechend gering.
Insgesamt dominieren den Markt vier große Supermarktketten.
– Reitangruppen: Odd Reitan betreibt die bekannte Billigkette Rema 1000.
– Norgesgruppen: Die „Norwegengruppe“ vereint die Marken Kiwi, Meny, Centra, Spar, Eurospar und Joker unter einem Dach.
– Bunnpris: Kette des Norwegers Christian Lykke. Arbeitet im Vertrieb mit der Norgesgruppe zusammen.
– Coop: Kooperative mit den Marken Coop Prix, Coop Extra, Coop Mega und Coop Obs. Zudem werden Baumärkte betrieben.
Übrigens, so sieht es dann aus, wenn Mr Bean die niedrigen Preise bei Rema 1000 entdeckt:
Verfasst von Martin Schmidt
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