Beitrag vom Freitag, 14. Dezember 2018
Norwegische Märchen
Volksmärchen haben einen wichtigen Platz in der norwegischen Kultur. Sie sind freie und phantasievolle Erzählungen, jedoch mit Bezug zum oft harten Alltag der Menschen, ohne diesen direkt wiederzugeben. So enthalten Märchen oft übernatürliche Züge und sind daher lehrreich, aber nicht unmittelbar belehrend.
Typisch für die Volksdichtung sind Vereinfachung und Schematisierung. Der Personenkreis ist meist sehr begrenzt.
Ein bedeutender Held der norwegischen Märchen ist Askeladden, der dem deutschen Aschenputtel entspricht.
Es können drei Hauptgruppen von Märchen unterschieden werden: Tier-, Wunder- bzw. Zaubermärchen und Schwankmärchen.
Zur ersten Kategorie zählt das typisch norwegische Märchen von den drei riesenstarken Ziegenböcken (De tre bukkene Bruse), die einen großen Troll überlisten.
Zur zweiten Kategorie gehört die bekannte Erzählung: Östlich der Sonne und westlich des Mondes (Østenfor sol og vestenfor måne), sowie: Tischlein deck dich. (Bord dekk deg!) und Die Mühle, die auf dem Meeresgrund steht und dort mahlt (Kvernen som står og maler på havets bunn).
Zu den Schwankmärchen zählen u.a.: Gudbrand auf dem Hügel (Gudbrand i lia) und Die alte Frau, der es immer nach der eigenen Nase gehen mußte (Kjerringa mot strømmen).
Den Wert der Volksdichtung erkannten als Erste die Gebrüder Grimm. Ihnen folgten die beiden norwegischen Märchensammler und -herausgeber, Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe. Ihre ersten Bücher wurden in den 1840er Jahren veröffentlicht und gelten bis heute als die Grundlage für die norwegische Märchentradition. Auffällig ist, dass sich ihre gesammelten Geschichten recht oft kaum von jenen im restlichen Europa unterscheiden.
Auf den folgenden Seiten finden sich einige der bekanntesten norwegischen Märchen:
Seite 2 – Askeladden, der mit dem Troll um die Wette aß, Seite 3 – Das Huhn, das nach dem Dovrefjeld wollte, damit nicht die Welt vergehen sollte, Seite 4 – Das Kätzchen auf Dovre, Seite 5 – Gudbrand vom Berge, Seite 6 – Das Soria-Moria-Schloß, Seite 7 – Die drei Böcke Brausewind, die nach der Koppel gehen und sich fett machen wollten., Seite 8 – Die Mühle, die auf dem Meergrunde mahlt., Seite 9 – Östlich von der Sonne und westlich vom Mond, Seite 10 – Die Hochzeit auf Velkje, Seite 11 – Der Bär, der vom Affen eine Goldkette haben wollte, Seite 12 – König Olav und der Riese, Seite 13 – Peer Gynt, Seite 14 – Das goldene Schloss, das in der Luft hing
Peer Gynt-Denkmal in Oslo:
Verfasst von Martin Schmidt
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