norwegisches Design

Beitrag vom Samstag, 25. April 2015

Norwegische Design Klassiker

Norwegisches Design ist bis heute in Deutschland relativ unbekannt. Ich selbst dachte immer, es würde daran liegen, dass das Land eine nicht allzu lange gestalterische Tradition vorzuweisen hat. Dass es jedoch nur an ungenügendem Marketing liegt, beweist die englischsprachige Seite norwegianicons, über die ich zufällig im Netz „stolperte“. Präsentiert werden hier norwegische Designer der Zeit zwischen 1940 und 1975, von denen es erstaunlich viele gibt. Das wirklich überraschende jedoch ist, dass viele von uns Entwürfe norwegischer Designer bei sich zu Hause stehen haben, ohne es zu wissen.

Einige wenige Kreationen werden heute noch im Original unter dem Label „Made in Norway“ verkauft. Dazu zählen der Trip-Trap Kinderhochstuhl des Möbeldesigners Peter Opsvik aus dem Jahre 1972, der bequemste Sessel der Welt, Stressless, von Jens Ekornes (1971) und die zeitlosen Küchenschalen von Grete Prytz Kittelsen (1962-65).

Viele weitere Entwürfe gibt es heutzutage in leicht abgewandelter Form bei Ikea & Co. zu kaufen, firmieren dann aber unter der Marke „Schwedisches“ bzw. „Skandinavisches Design“. Dazu zählen z.B. die berühmte Lampe Luxo L-1 von Jacob Jacobsen aus dem Jahre 1937 (Ikea: „Tertial“), eine Weiterentwicklung der „Angelpoise“, der Sessel „Siesta“ von Ingmar Relling (1965) (Danmöbel), der Tisch Sari von Thorbjørn Afdal (1962) (Ikea „Norden“) und der Klapptisch von Bendt Winge  (1957) (Ikea Klapptisch „Norden“).

Klassiker sind die nahezu alles Büros und Konzertsälen anzutreffenden Stühle von Øystein Iversen („City“, 1955) und das heute von Fjordfiesta vertriebene Sitzmobiliar von Hans Brattrud („Scandia jr“, 1957).

Auch die Leuchten von Birger Dahl wurden (scheinbar) oft kopiert. Das Ursprungsmodel wird hingegen nur noch von Northern Lightning vertrieben.

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