Himmelriket

Beitrag vom Donnerstag, 29. Juni 2017

Norwegens schönste Kiefernwälder

Persönlich finde ich, dass von allen Nadelbäumen die Kiefer (norweg. furu) am meisten Charakter besitzt. Im Gegensatz zur Fichte (norweg. gran) wächst dieser Baum nicht nur stur gen Himmel, sondern zeigt mit seiner Knorrigkeit und den zahllosen Verästelungen einen gewissen Individualismus. Zumindest ist dies bei älteren Kiefern so, jenen in Plantagen wurde die Eigenwilligkeit leider ausgetrieben.

Den größten Anteil an Kiefern (furu) hat Ost- und Südostnorwegen, wobei, selbst wenn der Gesamtanteil niedriger ist, sind auch im Westen und Norden tolle Gewächse zu finden. Ich habe euch mal ein paar Regionen herausgesucht, in denen ihr wundervollen Bäume in ganzer Pracht erleben könnt:

1 Trollheimen

Hier, im Reich der Trolle, stehen die größten und mit teils 800 Jahren ältesten Kiefern des Landes und einige der schönsten Europas. Über 13 Meter Höhe und mehr als 14 m³ Volumen können diese erreichen. Die größten der Riesen sind Bjønnafurua (Stortrolla), Hamnesfurua und Breiskartolla. Viele, wie auch Bjønnafurua, sind im Druggudalen in Meldal zu finden. Andere sind im Vindøldalen heimisch.
Hier ein tolles Bild einiger knorriger Kiefern.

Lage der Region

2 Ost-Jotunheimen

Rund um die spektakuläre Schlucht Ridderspranget und in den benachbarten Tälern sind auf dem kargen Granit viele Kiefern heimisch. Zwar sind hier nicht die allergrößten Exemplare des Landes zu finden, aber die Kiefernwälder an sich lohnen trotzdem einen Besuch.

Lage der Schlucht

3 Femundsmarka und Rondane

Auf den kargen Böden des Nationalparks Femundsmarka, ganz im Osten Norwegens, gedeihen die Kiefern prächtig, wie dieses Bild beweist. Besonders schön ist hier der häufig anzutreffende Kontrast zur in Massen vorkommenden Rentierflechte im Unterholz. Dieses wundervolle Bild hat man auch in den Tälern am Ostrand des Rondane-Gebirges. Sehr lohnend ist hier eine Fahrt auf der Rv 27. An einzelnen Parkplätzen führen Wanderwege in die Wälder.

4 Langvass-Ruffedalen

Deutlich schlechter zugänglich ist das Naturschutzgebiet Langvassdalen – Ruffedalen. Es liegt in Helgeland, an der Grenze zwischen Mittel- und Nord-Norwegens, 10 Kilometer nordöstlich des Industrieortes Glomfjord. Unter Schutz stehen hier zwei Täler mit einer einmaligen, wie auch urtümlichen Kiefernlandschaft.

Lage auf der Karte

5 Stabbursdalen

Der nördlichste Kiefernwald der Welt ist im Stabbursdalen Nationalpark in der Finnmark zu finden. Die knorrigen Gewächse sind hier teilweise
über 500 Jahre alt und herrlich anzuschauen.
Kiefern wuchsen vor 5000 Jahren im gesamten Norden, zogen sich aber mit einer Klimaverschlechterung 450 v.Chr. zunehmend zurück.
Das Stabbursdalen ist auf Grund seiner Nord-Süd-Ausrichtung vor kalten Winden geschützt und bietet einen idealen, relativ milden Lebensraum.
Unter Schutz stehen neben den Wäldern auch der samische Berg Čohkarášša.
Der Fluss Stabburselva wurde während der letzten Eiszeit gebildet.
Lage

Auch weiter östlich in der Finnmark, an der russischen Grenze, gibt es herrliche Kiefernwälder. Z.B. am See Gjøkvatnet im Pasviktak. (Bild)

7 Langsua Nationalpark

Östlich von Lillehammer liegt der Langsua Nationalpark, früher unter dem Namen Ormtjernkampen geläufig. Hier, in der moorreichen Landschaft, gedeihen stämmige Kiefern prächtig. Einige davon könnt ihr auf dieser Seite sehen.
Auch das benachbarte Etnedal ist für „Kiefernjäger“ eine Reise wert.

Lage des Nationalparks

8 Telemark

Himmelrike, das „Himmelreich“. Ein Foto dieser phantastischen Region seht ihr als Titelbild.
Kiefern klammern sich hier in kleinste Ritzen und schlagen selbst auf dem nackten Fels Wurzeln. Sehr beeindruckend.
Das himmlische Himmelreich erreicht ihr ab dem Parkplatz im Skiort Gautefall.
Auch andere Telemark-Regionen haben schöne Kiefernwälder, speziell im Fyresdal und am See Nisser.

Lage Gautefall Skisenter

9 Küstenkiefern auf Inseln

Zu erwähnen sind hier vor allem folgende Eilande:
-Mellom Bolæren im Osofjord, eine bewachsene Schäreninsel, südöstlich der Stadt Tønsberg. Hier ein schönes Kiefernbild.
-Svanøya: Insel mit mildem Klima an der Mündung des Førdefjord in Westnorwegen.
-Küstenkieferwälder sind auch auf der Insel Tysnes, südlich von Bergen, zu finden.

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