Beitrag vom Donnerstag, 15. August 2013
Norwegens Küste
Ganze 2532 Kilometer lang ist Norwegens schier endlos lange Küste. Rechnet man noch alle Buchten und Fjorde hinzu, summiert sie sich auf 28.953 km. Nahezu unglaublich wird die Zahl jedoch, wenn man nun noch den Umfang aller rund 240.000 Inseln mit einrechnet. Dann steht mit 100.915 Kilometern eine gewaltige Summe zu Buche.
Bei diesen schwindelerregenden Fakten kann man sich gut vorstellen, dass den Besucher bei einer Reise entlang des Skageraks, der Nordsee, des nördlichen Atlantiks und des Nordmeeres viel Abwechslung erwartet. Ich habe mal versucht, diesen Variantenreichtum mit ein paar Bildern am Textende zu veranschaulichen, wobei die wahre Vielfalt noch nicht einmal annähernd wiedergegeben wird.
Mit Worten beschrieben geht es im Raum Oslo recht „schwedisch“ los. Mal baumbestandene, mal kahle Schären und Inselchen ergeben ein liebliches Bild. Dies setzt sich bis zur Südspitze des Landes fort.
Dank der steten Westwinde wird am Kap Lindesnes in Richtung Nordwesten die Landschaft spürbar rauer. Geradezu wild und urtümlich gibt sie sich entlang der Nordseestraße, die wiederum reichlich plötzlich in der flachen Region Jæren mündet. Diese charakterisieren für viele überraschend weitläufige Sand- und Geröllstrände.
Gar nicht im Detail beschrieben werden kann der lange Küstenabschnitt zwischen Stavanger im Südwesten und Trondheim in der Mitte des Landes. Zu unterschiedlich die einzelnen Landschaftstypen. Mal reist man durch nacktes Felsgestein und glaubt sich auf dem Mond, bald dominieren rauschende Wälder und saftiges Wiesengrün das Bild. Besonders gut erlebbar ist die Natur entlang der Atlantikstraße bei Molde.
Nördlich Trondheims ist die Region Helgeland erreicht. Ist das Wetter passend, möchte man hier eigentlich kaum noch weg. Kurios geformte Berge und buntes Felsgestein gilt es ebenso zu erkunden, wie kleine Sandstrände, malerische Buchten und abgelegene Inselketten. Dieses landschaftliche Gefüge trifft auch auf den deutlich bekannteren Archipel der Lofoten, den „Alpen im Nordmeer“, zu.
Den Variantenreichtum der Küste des äußersten Nordens wiederzugeben würde jeden Rahmen sprengen. Ich persönlich empfehle vier spannende Gebiete. Zu einen die Vesterålen. Nördlich der Lofoten gelegen, ist diese Inselgruppe relativ unerforscht und wartet mit außergewöhnlichen Naturattraktionen auf, die vor allem auf dem Eiland Andøya zu finden sind. Anraten kann ich auch zu einem Abstecher nach Senja, wo sich wahrhafte Felsgiganten gen Himmel türmen. Noch mehr wird der Forscher- und Entdeckergeist im Archipel rund um die Stadt Tromsø genährt. Zahllose kleine und große Eilande mit mal hohen Bergen, mal flachen Strandabschnitten und Sandstränden wollen erkundet werden.
Wem die Landschaft westlich des Nordkaps rau erscheint, sollte mit seinem Urteil warten, bis er mal von Vardø im äußersten Osten Norwegens nach Hamningberg fuhr. Schwarze, schroffe Felszacken geben einen Eindruck davon, wie man sich wohl die Unterwelt vorzustellen hat.
Verfasst von Martin Schmidt
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