Beitrag vom Dienstag, 28. Januar 2014
Norwegen, deine Kabel
Der Großbrand in Flatanger wurde durch das Berühren zweier Stromleitungen bei starkem Wind ausgelöst. Anschließend fing das durch die anhaltende Trockenheit leicht entzündliche Heidekraut Feuer.
In Norwegen verlaufen traditionell nehezu alle Stromleitungen überirdisch, was diese natürlich anfällig für Fehler macht, gerade bei Sturm, Schnee und Eis. Warum man überall Kabel sieht, beantwortete mir eine Norwegerin mal so:
„Norwegen war lange Zeit sehr arm. Als man endlich genug Strom für alle hatte, und zur Energiemacht heranwuchs, wollte man das auch deutlich zeigen. Nach dem Motto: Seht her: ICH habe auch Strom. Kabel unterirdisch zu verlegen wäre zudem damals, als man noch nicht so viel Geld hatte, viel zu kostspielig gewesen“
Zwar werden heute in nahezu allen Neubaugebieten die Kabel unterirdisch verlegt, in Regionen mit viel Fels, wie in Flatanger, ist dies jedoch aus naheliegenden Gründen noch immer nicht möglich.
Nun könnte man fordern, zumindest jetzt alle kleinen und mittelgroßen Leitungen des Landes unter die Erde zu legen. Da Norwegen jedoch recht stark zersiedelt ist, würde dies enorm viel Geld kosten und die Strompreise in schwindelerregende Höhen treiben – eine Maßnahme, die doch eher unbeliebt wäre in der Bevölkerung. Eigentümer der Kabel sind die teils kommunalen, teils privaten Stromanbieter des Landes.
Verfasst von Martin Schmidt
Abgelegt unter
Nächster Artikel
28. Januar 2014
Vorheriger Artikel
28. Januar 2014
Lesetipps
Unsere Empfehlungen
Aktuelles - Nyheter
Coronavirus in Norwegen – Ansteckungsgefahren aus dem Osten?
Aktuelles - Nyheter
„Hele Norge klapper“
Aktuelles - Nyheter