Beitrag vom Montag, 22. Januar 2018
Nordlicht in Norwegen
„Das Nordlicht (Aurora borealis) ist eine Leuchterscheinung, die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre in den Polargebieten der Erde hervorgerufen wird. Nordlichter sind meistens nördlich des nördlichen Polarkreises zu beobachten.
Es treffen elektrisch geladene Teilchen auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre, wo Luftmoleküle diese zum Leuchten anregen.
Die Polarlichter treten besoders häufig in Polarregionen auf, da das Magnetfeld der Erde dort senkrecht zur Erdoberfläche verläuft und so ein Eintreten der Teilchen in die Erdatmosphäre ermöglicht.“
Polarlichter können verschiedene Farben haben. Grünes Licht, was am häufigsten auftritt, entsteht durch Sauerstoffatome, die in gut 100 km Höhe angeregt werden, rotes Licht von Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe.
Soweit die Theorie. Diese verblasst jedoch angesichts des einmaligen Zaubers eines in der Natur selbst beobachteten Nordlichts:
Beobachtet werden die Nordlichter schon seit vielen Jahrhunderten.
Die Wikinger sahen in den Polarlichtern das Zeichen, dass irgendwo auf der Welt eine große Schlacht geschlagen worden war. Nach ihrer Vorstellung ritten die Walküren nach jedem Gefecht über den Himmel und wählten die Helden aus, die fortan an Odins Tafel speisen sollten. Dabei spiegelte sich das Licht des Mondes auf ihren schimmernden Rüstungen und das Nordlicht entstand.
Auf schamanistischen Trommeln der Samen wurden Nordlicht-Symbole abgebildet. Im Samischen trägt das Phänomen verschiedene Namen. So wird es beispielsweise “Guovssahas” genannt, was soviel bedeutet wie „das Licht, das man hören kann“. Die Samen assoziieren das Nordlicht traditionell mit Klang.
Und es ist tatsächlich so, dass viele Menschen das Nordlicht bei besonders starker Intensität auch hören können.
Wie kann man das Nordlicht erleben?
Das Nordlicht ist besonders gut zu erleben, wenn die Sonne sehr aktiv ist, die Sonnenstürme also besonders stark wehen.
Theoretisch können Nordlichter zu jeder Jahreszeit rund um die Uhr beobachtet werden. Allein, sie sind sehr lichtempfindlich. D.h. es sollten keine oder nur wenige Schleierwolken am Himmel sein und es sollte dunkel sein. Der Winter im Norden Norwegens bietet sich somit als Beobachtungszeitraum besonders an. Das Wetter ist von Dezember bis März meist recht stabil und es ist recht lange Nacht.
Folgendes sollte für eine gelungene Observation beachtet werden:
– Zeit: Nordlichter sind scheue „Wesen“. D.h. sie kommen oft unverhofft und auch nicht jede Nacht. D.h. man sollte eine gute Portion Geduld mitbringen. Reist man in einer Gruppe, sollte bei klarem Wetter am besten immer eine „Wache“ halten. Insgesamt sollte man sich und dem Nordlicht gut eine Woche Zeit geben.
– Kleidung: Unbedingt beachten: Erlebt man das Nordlicht einmal, möchte man so schnell nicht wieder ins Warme zurück. Also unbedingt dick anziehen. Zeigt sich das Nordlicht einmal, kann die Show durchaus mal 2-3 Stunden in Anspruch nehmen.
– Dunkelheit: Von einem dunklen Ort aus, können Nordlichter über einer hell erleuchteten Stadt beobachtet werden. Im Ort selbst ist jedoch nicht viel zu erleben. Am günstigsten ist ein dunkler Flecken in der Natur.
– Foto: Nordlichter halten nicht still. Sie flackern unaufhörlich und wandern über das Firmament. Eine hohe Iso-Zahl bringt ein recht stabiles Nordlicht, hellt den Himmel aber so stark künstlich aus, dass das Licht selbst recht unspektakulär wirkt. Am besten ist eine Iso-Zahl von 200 bzw. 400 und eine Belichtungszeit von 30 bzw. 15 Sekunden.
Wo sind Nordlichter zu sehen?
Die Aktivitätszone des Nordlichts zieht sich wie ein Band um den Nordpol.
Nord-Finnland und Nord-Schweden liegen nur am Rande dieser Zone, Nord-Norwegen jedoch mitten drin. Am besten gelegen ist dabei die Stadt Tromsø und das angrenzende Bergmassiv der Lyngsalpen.
Vorhersage:
Blogbeitrag zur Vorhersage des Nordlichts.
Die Stadt Tromsø
Tromsø ist mit 67.000 Einwohnern die größte Stadt Nord-Norwegens.
Vom 21. November bis 21. Januar herrscht hier Polarnacht. Im Februar ist es zwischen 9.30 und 15.30 uhr hell, im März zwischen 7/8 Uhr und 17 Uhr. Meist liegt viel Schnee. Die Temperaturen sind dank des Golfstromes moderat und bewegen sich zwischen -7 und 0 Grad.
Tromsø ist perfekt zu erreichen und bietet eine Vielzahl an Unterkünften.
Das Nordlicht kann sehr gut von der Bergstation der Gondelbahn (im Winter 11-16 Uhr) und von der Umgebung aus beobachtet werden. Die Touristeninformation bietet verschiedene Nordlichttouren an.
Falls das Nordlicht auf sich warten lässt, kann man sich in Tromsø hervorragend die Zeit vertreiben. Abgesehen von der Unmenge an Cafés und Restaurants, gibt es auch interessante Sehenswürdigkeiten, wie das Polaris-Museum, das Polarmuseum, die Eismeerkathedrale, die Universitätsmuseen und einige schöne Holzhäuser und Holzkirchen.
An weiteren Aktivitäten gibt es: Hundeschlittenfahren, Fahrten mit dem Rentierschlitten, Schneeschuhwandern, Eisangeln, Fjordrundfahrten. Zudem: beleuchtete Loipen mitten in der Stadt und ein Alpinskizentrum mit 3 Liften und 8 km Piste.
TIPP: Nordlichtsafari in Tromsø – deutschsprachige, kompetente „Jagd“ nach dem Nordlicht.
Die Lofoten
Auch auf den Lofoten kann das Nordlicht sehr gut beobachtet werden. Ideal ist dabei ein Besuch des Polarlichtzentrums in Laukvik auf der Insel Austvågøy. Die 2007 von Holland hierher ausgewanderten Nordlichtfans Rob und Therese bieten einen Rundum-Service in Sachen Nordlicht: Nordlichtwarnung, Infos zum Nordlicht, gemeinsame Beobachtung und Unterkünfte.
Spaß am Nordlicht
Zur Einstimmung, hier ein paar Filme
Verfasst von Martin Schmidt
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