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Beitrag vom Mittwoch, 05. Dezember 2018

Nisser in Norwegen

Eine Nisse bezeichnet eine Art Wichtel, der im norwegischen Volksglauben eine wichtige Rolle spielt. Der Name Nisse ist eine Ableitung des Namen Niels, der dänischen Bezeichnung für Nikolaus. Früher wurde die Nisse auch „lille Niels“, „Niels Gårdbo“, „Gårdbo“, „Gårdbukken“ oder „Puge“ genannt. In Schweden und Finnland gibt es eine ähnliche Figur mit dem Namen Tomte bzw. Tonttu.

Die Nisse ist ein alter Mann mit einem weißen Bart, laut Überlieferung „etwa so groß wie ein Pferdekopf“ und trägt eine rote Mütze.

Nisser findet man traditionell in Häusern und Ställen. In Ostnorwegen trägt sie deshalb die Bezeichnung Fjøsnisse (Scheunennisse).
Die Nisse beschützt das Grundstück und kümmert sich um die Haustiere. Wird die Nisse jedoch nicht gut behandelt, so spielt sie Streiche oder verlässt den Hof. Damit dies nicht geschieht, verlangt die Nisse, dass ihm regelmäßig Milchreis auf dem Dachboden oder in den Stall gestellt wird, besonders zu Weihnachten.
Nissearten

Welche Wichtel gibt es eigentlich in Norwegen? Hier die geläufigsten kurz vorgestellt:

Waldwichtel – Skogsnisse
Lebt für gewöhnlich in einem Loch im Baumstamm oder unter einer Wurzel. Das Haus im Baum selbst besteht zumeist aus drei Etagen. Es gibt sowohl einen Kamin und eine Küche, als auch ein Wohnzimmer. Im Hebst sammelt der Waldwichtel Nüsse und Früchte, hat aber auch einen kleinen Kräutergarten direkt am Haus. Im Winter liebt es es Ski und Schlittschuh zu fahren.

Hauswichtel – Husnisse
Wohnt unter dem Dach und schläft in alten Schuhen oder Wollhandschuhen. Er ist stets zu Unfug und Schwärzen aufgelegt, rutscht das Treppengeländer herunter, spielt verstecken oder klettert auf den Wohnzimmerpflanzen herum. Meist sind sie unsichtbar, zeigen sich aber zuweilen an dunklen Winterabenden. Liebt unaufgeräumte Dachböden.

Kirchenwichtel – Kirkenisse
Früher gab es von ihnen viele, heutzutage bewohnen jedoch nur noch wenige die Kirchen des Landes. Sie wohnen entweder in einem Loch auf der linken Seite des Eingangs oder im Turm. Sie schlafen oft in den Holzschuhen des Glöckners. Jeden Samstag wischen sie Staub, waschen den Boden und entfernen Spinnweben. Auch verscheuchen sie Mäuse und Nager. Sie sitzen sonntags am Eingang, wenn die Kirchgänger eintreten.

Scheunenwichtel – Fjøsnisse
Der Scheunenwichtel kommt am häufigsten vor. Er wohnt im Stall. Früher gab es einen Scheunenwichtel auf jedem Hof. Seinerzeit traten sie auch ab und zu mit den Menschen in Kontakt.
Heutzutage gibt es nicht mehr so viele Ställe mit Tieren. Da wurde es den Scheunenwichteln zu kalt und sie zogen fort.
Sie halfen auf dem Hof, passten auf, dass die Kühe genug zu Essen hatten udn gut Milch gaben. Sie gaben den Pferden Heu und passten auf Schweine und Ziegen auf.
Viele von ihnen wohnen dieser Tage in verlassenen Gehöften und betreiben ihren eigenen Hof.

Weihnachtswichtel – Julenisse
Der Weihnachtswichtel ist ein Wichtel von besonders großem Wuchs. Er teilt am Weihnachtsabend die Geschenke aus. Er bewohnt einen eigenen Hof, wo er auch seine Werkstatt hat.

(aus: Den skandinaviske nissen – Dens liv og historie)

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