Beitrag vom Donnerstag, 11. Juli 2013
Mythen über norwegische Straßen
Reist man nach Norwegen, so fällt als erstes auf, dass man doch nur deutlich langsamer voran kommt als in Deutschland und viele Straßen schmaler und unebener sind als gewohnt. Zudem darf man an vielen Stellen „Wegezoll“, also Maut zahlen.
Dieser Zustand ist eine logische Folge der stark zerklüfteten Landschaft und des teils harschen Klimas. Straßenbau ist mühselig und teuer, Regen, Schnee und Frost, gerne auch in stetem Wechsel, setzen dem Belag stark zu. Trotzdem, so mancher Norweger meint, dass bessere Straßen möglich wären und zu wenig für den Ausbau des Wegenetzes getan wird. Verkehrsministerin Marit Arnstad von der mitregierenden Zentrumspartei räumte unlängst mit vielen Mythen über den norwegischen Straßenbau auf.
Eine oft geäußerte Kritik ist u.a., dass man in Norwegen zu wenig auf den Verkehrswegeausbau setzt. Laut Arnstad ist hingegen Fakt, dass Norwegen mehr dafür aufwendet, als alle nordischen Nachbarn. So werden pro Jahr 12 Mrd NOK (rund 1,5 Mrd. Euro) mehr in den Straßenbau investiert als im deutlich größeren Schweden. Die Gelder fließen dabei zum Großteil in den Bau selbst und werden nur zu einem geringen Teil von der Verwaltung geschluckt.
Übrigens, 75 % des Straßenbaus wird über das Staatsbudget finanziert und nur 25 % über Maut. Zudem zeigen Statistiken, dass die norwegischen Straßen zu den sichersten der Welt gehören. Das Unfallrisiko wurde seit 2006 um 30% reduziert.
Verfasst von Martin Schmidt
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