Beitrag vom Montag, 17. Januar 2022
Munchs Vision vom Handy
Da im November 2021 das neue, spektakuläre Munchmuseum in Oslo eröffnet wurde, möchte ich nochmals auf Norwegens großen Maler eingehen.
Wie ihr bereits erfahren habt, hat Edvard Munch das wohl erste Selfie der Welt aufgenommen. Zwar waren die Fotoapparate Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr schwer, aber man konnte sie immerhin überall mit hinnehmen. Für das Telefon galt das jedoch noch lange nicht. An einer Schnur befestigt verharrte es in einer Ecke des Raumes. Munch jedoch hätte es gerne mitgenommen. In einem durchaus visionären Moment schrieb er 1910 in einem Brief an einen Freund:
„Wäre ich im Besitz des noch nicht erfundenen kleinen kabellosen Telefonapparats gewesen, den man in der Tasche trägt, hättest du meine Nachricht schon längst erhalten.“
Er entschuldigte sich damit dafür, dass es so lange nicht geantwortet hatte. Gut, dass dieser Brief nicht entsorgt wurde und noch heute existiert, denn so wissen wir, dass es Munch war, der die Entwicklung des Handy voraussagte oder zumindest dessen Entwicklung herbeisehnte.
Übrigens werden dem Maler die unbewusste Entwicklung weiterer Trends nachgesagt. So soll er mit seinen zahlreichen Darstellungen des eigenen Lebens und Wirkens einen Vorläufer der modernen Reality-Show kreiert haben. Auch schuf er wohl mit den nachfolgenden kleinen Bildnissen die ersten Emojis der Welt. Würde ja zu seinem Traum vom Mobiltelefon sehr gut passen.
Verfasst von Martin Schmidt
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