Beitrag vom Sonntag, 25. November 2018
Mountainbiken in Norwegen – auch im Winter ein Natur-Abenteuer
Zwischen Fjorden, Seen und Bergen in wilder Landschaft sausen – das ist für Mountainbike-Fans der Inbegriff von Freiheit. Was gibt es Schöneres, als mit seinem Bike auf ungeebneten Singletrails Ästen, Steinen und Wurzeln auszuweichen? In Norwegen bestehen beste Voraussetzungen dafür. Absolut utrolig würden die Norweger dazu sagen – ein einfach unglaublich schönes Reiseerlebnis in Norwegen.
Naturgenuss mit Respekt
Das Land der tausend Fjorde bietet überall atemberaubend schöne Ausblicke auf naturbelassene Landschaften, die jeder Norwegen-Reisende mit nur wenigen Einschränkungen genießen darf. Dank des in Norwegen geltenden Jedermannsrechts (allemannsretten) hat jeder Gast oder Einheimische das Recht, sich in Norwegens Kulturlandschaften sowie in der wilden Natur frei aufzuhalten. Damit ist allen gestattet, sich in Norwegens Natur zu erholen – sofern man sich dabei gebührend respektvoll verhält. Das bezieht sich auf das strikte Vermeiden von Müll ebenso wie auf ein angemessenes Verhalten in der offenen Natur oder dem eingezäunten Land. Für das Aufstellen von Zelten existieren dabei ebenfalls eigene, sehr liberale Regelungen.
Seit 1957 ist dieses Recht gesetzlich verankert und gilt heute auch für alle, die mit dem Bike durch die Natur ziehen. So wirbt unter anderem die NOTS, die Norwegische Organisation für Mountainbiking, sich beim Biken auf den Trails oder Loipen auch respektvoll zu verhalten:
⇒ Fußgänger oder Skifahrer haben Vorrang auf den Wegen, dementsprechend sollte der Biker das Tempo reduzieren und aufpassen.
⇒ Keine neuen Trails bauen, sondern die vorhandenen nutzen.
⇒ Die Trails nicht verbreitern durch das Blockieren des Hinterrades beim Hinunterfahren oder das Fahren durch feuchtes und sumpfiges Gebiet: Hier sein Bike lieber tragen!
Biken bei jedem Wetter
Die Fahrrad-Experten vom Fachgeschäft „Das Radhaus“ wissen: Für echte Mountainbiker ist nicht nur im Sommer Saison. Mit der richtigen Ausrüstung geht es auch noch im Herbst und Winter für Biker auf die Piste – zumal die Winter in letzter Zeit immer milder geworden sind. Das richtige Mountainbike ist natürlich die wichtigste Grundvoraussetzung, beispielsweise ein robustes Crossbike. Wer auf Norwegens offenem Gelände und dessen Naturpisten biken will, sollte auf jeden Fall ein grobstolliges Profil für die Mäntel wählen. Ist mit extremen Verhältnissen und Eis zu rechnen, bieten Spikereifen die angemessene Lösung.
Was die Bekleidung in der kälteren Jahreszeit betrifft, ist es kein guter Ratschlag, sich einfach nur warm anzuziehen. Kleiden nach dem Zwiebelprinzip stellt den besseren Tipp dar, um sich den Temperaturen über den Tag leicht anpassen zu können. Wasserfeste Bikejacken und Radtrikots sollten stets mit ins Gepäck. Profis schwören auf Unterwäsche aus Merinowolle, um einen optimalen Temperaturausgleich zu gewährleisten.
Auch ein passender Fahrradhelm ist selbstverständlich immer dabei, egal zu welcher Jahreszeit. Wasserfeste Schuhe, Handschuhe und Mütze sind im Winter ebenfalls ein Muss.
Die schönsten Mountainbike-Attraktionen in Norwegen
Die endlos erscheinende ursprüngliche Natur ist eine der größten Attraktionen in Norwegen. Tatsächlich ist das Land im Vergleich zu Deutschland sehr dünn besiedelt und Natur hat viel Raum: Wo auf der gleichen Fläche in Deutschland 230 Menschen leben, sind es in Norwegen nur 13. So liegen auch die meisten Bike-Trails in mehr oder weniger unberührter Umgebung.
Auch für alle Bike-Liebhaber, die nicht ganz so abenteuerliche Trips wagen wollen, gibt es in Norwegen genug Platz und erprobte Übungsmöglichkeiten. Nach den Experten-Tipps von Henrik Alpers (vom norwegischen MTB-Magazin Landevei) sind folgende Spots für Mountain-Biker angesagt:
⇒ Der Hafjell Bike Park gilt unter Kennern als einer der besten Bikeparks in ganz Europa. Hier finden Anfänger und erfahrene Biker definitiv beste Voraussetzungen für ihren Fahrspaß. Auf 17 Trails sowie insgesamt 29 Kilometer befahrbaren Strecken können sich Mountainbiker sommers wie winters austoben. Natürlich gibt es hier auch genügend Optionen für eine landestypische Verpflegung.
In der Umgebung des Bikeparks gibt es im Gebirge rund um Lillehammer zudem hunderte Kilometer Schotterpiste auf der Hochebene.
⇒ Das größte Wintersportgebiet in Norwegen Trysil offeriert inzwischen auch viele Biking-Möglichkeiten. Die Trysil Bike Arena hat über 100 Kilometer Singletrails, die auch für Familien geeignet sind. Markierte Routen führen durch Wälder und Berge und bieten spannende Herausforderungen, mit dem Fjellekspressen-Lift geht es zu jeder Jahreszeit hinauf auf den 1100 Meter hohen Berg. Ein fantastischer Ausblick ist stets mitinbegriffen.
⇒ Ganz in der Nähe der norwegischen Hauptstadt Oslo liegt Nordmarka, ein riesiges und beinahe unberührtes Waldgebiet. Oslo ist der perfekte Ausgangspunkt für einige tolle Mountainbike-Touren. Von Holmenkollen, Sognsvann, Sørkedalen oder Frognerseteren geht es los. Ist die Mountain-Biketour eine spontane Idee? Kein Problem, in Oslo selbst kann man sich einfach und an vielen Stätten passende Bikes ausleihen.
Polarlicht – Attraktionen im Winter
Ob MTB-Fan oder gewöhnlicher Biker – jeder, der in der Winterzeit schon einmal in Norwegen war, wird besonders belohnt von einem atemberaubenden Naturschauspiel, das sich nur an wenigen Orten in der Welt zeigt: Die Polar- oder Nordlichter sorgen für ein wunderschönes Lichterspiel, welches sich zu bestimmten Jahreszeiten am norwegischen Nachthimmel zeigt.
Bei den Nordlichtern (oder Aurora borealis genannt) handelt es sich um prächtige Lichtflammen in verschiedenen Farben, die in der nördlichen Polar-Hemisphäre auftauchen. Diese beeindruckenden Leuchterscheinungen sind elektrisch aufgeladene Teilchen, die durch Sonnenwinde entstehen.
Hier nördlich des Polarkreises ist die Polarlichtsaison vornehmlich das Winterhalbjahr, wenn die Sonne nicht oder kaum mehr aufgeht. Bereits im September und Oktober besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das Naturspektakel zu erleben, vor allem, wenn es helle Polarlichter gibt. Dabei stehen vor allem in Nordwesten Norwegens die Chancen gut, nachts die Lichter zu bewundern. Mit viel Glück ist das magische Licht auch am winterlichen Taghimmel zu sehen.
Die Nordlichter sind ein Schauspiel, das zwar regelmäßig, aber nicht mit hundertprozentiger Sicherheit eintritt, diesbezüglich herrscht keine Garantie. Je weiter nördlich die Reise innerhalb Norwegens führt, desto günstiger sind die Chancen, einen Blick auf Polarlichter werfen zu können. Als gute Orte, um das Nordlicht entdecken zu können, gelten Spitzbergen, Alta, Varanger, Lyngenfjord, die Lofoten-Inseln, Narvik, Helgeland oder Tromsø. Wer hier im tiefsten Winter kein Mountainbike mehr herausholen will, kann auch auf Hundeschlitten umsteigen, um die Nordlichter zu jagen. Außerdem existiert Möglichkeit, auf ein Schiff zu wechseln, damit lassen sich auch die in den Nordmeeren beheimateten Wale begleiten.
(Dieser Beitrag enthält Werbung.)
Verfasst von Martin Schmidt
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