Molde

Beitrag vom Donnerstag, 19. März 2015

Molde – Die Berge und das Meer

Die westnorwegische Stadt Molde ist auf Grund ihrer Lage seit Jahrhunderten ein beliebtes Reiseziel. Die Häuser der 26.000 Einwohner liegen teils direkt am Ufer des idyllischen Moldefjords, teils an den Hängen der umliegenden Berge. Von nahezu jedem Fenster aus bietet sich ein gigantischer Blick auf dutzende, über 2000 Meter in den Himmel ragende, teils schneebedeckte Berge des Romsdaler Gebirgsmassivs. Als Gast kann man das so genannte Moldepanorama vom 407 Meter hohen Hausberg, dem Varden, bewundern.

Neben der Aussicht ist die Stadt auch für ihr mildes, maritimes Klima bekannt. Schon der Ortsname weist darauf hin, bedeutet dieser doch soviel wie „Muttererde“ bzw. „Guter Boden“. Und in der Tat grünt und blüht es im Sommer an allen Ecken und Enden. Man entdeckt viele, gepflegte Gärten und Parks. Die vorherrschende Pflanze ist dabei die Rose. Diese erreicht hier ihre nördlichste Verbreitungsgrenze und gedeiht augenscheinlich besonders gut.

Die Region Molde war schon zu Wikingerzeiten besiedelt. Die dem Ort vorgelagerte Insel Veøya war dabei ein wichtiger Knotenpunkt des Schiffsverkehrs. Hier wurden Waren verladen und gelagert. Später verlor die Insel ihre Bedeutung an die Siedlungen Bud und Hustadvika, die direkt am Nordatlantik lagen.
Die Stadt Molde selbst geht auf die Ende des 14. Jahrhunderts gegründeten Höfe Moldegård und Reknes zurück und erhielt 1742 die vollen Handels- und Stadtrechte. Neben Holz für neue Gebäude in Holland wurde vor allem auch Fisch exportiert.

Bennetts molde

Reiseplan aus dem Jahre 1911

Mit dem Einsetzen der Dampfschifffahrt im 19. Jahrhundert entwickelte sich Molde zu einem der wichtigsten touristischen Zentren des Landes. An den beiden Enden der Hauptstraße gab es je ein großes Hotel, das Grand und das Alexandra. Dazwischen luden idyllische Parks und Gründflächen zu Flanieren und Erholen ein und gaben den Blick frei auf das oben erwähnte Bergpanorama. Kaiser Wilhelm II., der Molde häufig besuchte, verlieh der Stadt sogar den Beinamen „Nizza des Nordens“, der jedes Jahr im Rahmen des Jazzfestivals ein wenig zum Leben erweckt wird.

Als aus ökonomischen Gründen gegen Ende des ersten Westkrieges die Touristen ausblieben, verlor Molde an Bedeutung für die Reiseindustrie. Der eigentliche geschichtliche Tiefpunkt trat jedoch erst nach dem 23. April 1940 ein. An jenem Tag hielten sich König Håkon und Konprinz Olav bei ihrer Flucht vor den Nazis in der Stadt auf. Molde wurde daraufhin von den Deutschen nahezu komplett zerstört.

Flaniert man heutzutage durch die Stadt, so muss man feststellen, dass Molde trotz zahlreicher neuer Gebäude viel von seinem alten Charme zurück gewonnen hat. Die Liebe der Menschen zu ihrem Heimatort ist deutlich zu spüren.
Auch sind die Touristen zurück. Zwei mal täglich legt die Hurtigrute an und reist man mit Royal Caribbean nach Norwegen, so wird man ebenfalls in vielen Fällen den Ort besuchen können.
Neben dem Moldepanorama sollte man sich einen Besuch des Freilichtmuseums und einen Bummel auf der Hafenpromenade gönnen. Auch das hypermoderne Hotel Rica Seilet ist das Ansehen wert.

Lesetipps

Unsere Empfehlungen