Beitrag vom Freitag, 18. September 2015
Mit dem Windschiff über die Ozeane
Derzeit kreuzen weltweit etwa 50.000 Frachtschiffe über die Meere und bewältigen dabei rund 10 Mrd. Tonnen Fracht. Angetrieben werden diese mit einer Mischung aus Diesel und Schweröl, bei dessen Verbrennung neben Schwefel- und Stickoxiden auch Feinstaub freigesetzt wird. Ab 2020 dürfen Frachter nicht mehr wie bisher 2,7% Schwefel ausstoßen, sondern müssen den Anteil auf 0,1% reduzieren. Eine Lösung, um dies zu erreichen, ist, auf teures Flüssiggas zurückzugreifen. Eine andere, nach alternativen Antriebsmethoden zu suchen.
Eine solche hat der norwegische Ingenieur Terje Lade gefunden.
Terje Lade stammt aus Westnorwegen und wuchs mit der dortigen grandiosen Natur auf. Er fuhr Ski und angelte. Später interessierte er sich für die weite Welt und heuerte auf Schiffen an. Er lernte, wie umweltschädlich diese sind und kam zu der Erkenntnis, dass er die Welt nicht verlassen könne, ohne etwas für die Umwelt getan zu haben.
Sein von ihm entworfenes Vindskip™ basiert auf der Idee, dass effizienter Transport möglich ist, wenn das Design stimmt. Vindskip™ ist nun eine Art Segelschiff – nur ohne eigentliches Segel. Dieses wird durch einen äußerst hohen Rumpf ersetzt, der die Form eines aufgestellten Flugzeugflügels besitzt. Streicht an diesem nun der Wind entlang, so schiebt dieser über einen entstehenden Unterdruck das Schiff voran. Allerdings muss der Wind aus der richtigen Richtung kommen. Um nun den optimalen Kurs berechnen zu können, arbeitet Lade mit dem Frauenhofer-Institut zusammen, das ein eigenes Wetter-Routing-Modul entwickelt.
Für windstille Passagen und eine gleichbleibende Geschwindigkeit gibt es einen ergänzenden Flüssiggas-Antrieb. Auf diese Art können 60% des Brennstoffes eingespart und die Abgase um 80% verringert werden.
Terje Lade hofft, dass das erste Vindskip™ 2019 einsatzbereit ist.
Weitere Infos zum Antrieb des Schiffes hier.
Erläutert wird der Antrieb auch in diesem Video:
Verfasst von Martin Schmidt
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