Hemnes – Berg

Beitrag vom Mittwoch, 25. Juni 2014

Meine Berge

Ohhh! Ein gewagtes Possessivpronomen – „meine“ Berge. Mit Anführungsstrichen besser? Aber… aber… aber…! Ich hab sie in allen Schattierungen gesehen! Mit Schnee, bei Sonnenaufgang, bei Sonnenuntergang, mit Regen, mit blauem Himmel, mit Wolken drüber, drum herum und zwischendrin, mit Nordlichtern (hach!)! Fast jeden Tag!

Sie schließen Øra fast ganz ein. Nur der Rovatn und der Hemnefjord sind kurze Unterbrechungen dieser Berge. Und wohnen tu ich auch auf einem. Außerdem wird Dalemsfjellet tatsächlich bei einigen hier schon als „Marias Berg“ gehandelt. Und der ist auch wirklich mein Favorit. Es klappt bei den anderen Bergen auch, dass alle Gedanken abgeschaltet werden und man einfach nur frische Luft, Aussicht und die Bewegung genießt. Aber dieser ist besonders. Gleich am ersten Tag war ich oben. Ich sehe ihn jeden Morgen, wenn es zur Schule geht. Bis jetzt war ich bereits dreimal oben. Die Aussicht über Øra und bis zum Ruten (dem höchsten Berg in Hemne) ist einfach traumhaft. Und wie ihr auf dem Bild sehen könnt, sind die anderen Richtungen, in die man sehen kann, auch nicht zu verachten.

Aber Dalemsfjellet ist nicht der einzige besondere. Am markantesten ist hier nun wirklich Roberget. Von den meisten Orten in Øra aus gesehen, sieht er aus wie ein Indianer im Profil mit einem üppigen Federschmuck. Zum Humorfestival haben wir kurzzeitig überlegt, ob wir vielleicht noch unser Eichhörnchen dazumeißeln sollten. Das hätte vielleicht ausgesehen, wenn wir da alle an Seilen, mit Hammer und Meißel bewaffnet die Indianernase runter gehangen hätten.

Und dann ist da noch der Tyskstien (ja, nicht direkt ein Berg, sondern der Weg hinauf). Dieser ist, wie ich erzählt habe, im Advent so schön beleuchtet. Und ich habe es in allem Ernst immer noch nicht geschafft ihn zu erklimmen. Kommt dann aber noch!

Und dann ist da noch Grøttuva, der auch einen Wahnsinnsausblick bietet. Ich war am 9.11. oben und nun steht er auf meiner „10 på topp“-Liste. Das ist so eine schöne Gemeinschaftssache hier. Man kann sich eine Karte mit 10 Bergen kaufen, dann versucht man so viele wie möglich innerhalb einiger Monate zu erklimmen und sich in ein Buch oben einzuschreiben. Am Ende wird kontrolliert und alle, die mindestens fünf Berge geschafft haben, dürfen mit zur Party. Aber man wird es nicht glauben! Dieser Berg, der von meiner Wohnung aus bequem und in kurzer Zeit zu erreichen ist – UND AUF DEM ICH JA SCHON EINMAL WAR! – ist nicht zu finden. Ich glaube langsam daran, dass die Norweger einen eingebauten Berggipfelwegfinder haben. Ich hab es jetzt schon zweimal alleine versucht und lauf immer nur drum rum. Mein dritter Versuch heute scheitert daran, dass ich doch zu faul bin und es trotz gutem Wetterbericht die ganze Zeit tröpfelt. Es bleibt spannend! Schaffe ich den noch mal?

Aber mein Satz: „Sie schließen Øra fast ganz ein.“ Weist ja darauf hin, dass das noch nicht mal ein Bruchteil der Berge hier war. Es gibt also noch genügend und viel zu bewundern und zu erklimmen. Ut på tur! Ich komme! (Aber erst wenn es aufgehört hat zu regnen.) 

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