Beitrag vom Dienstag, 05. August 2014
Mehrheit gegen Ölsuche vor den Lofoten
Seit den ersten Ölfunden in den 1950er und 1960er Jahren vor der Südwestküste Norwegens, wandert die Suche nach dem „Schwarzen Gold“ immer weiter nordwärts. Diese Entwicklung kann man gut anhand der Etablierung der neuen „Ölhauptstädte“ des Landes nachvollziehen. Nachdem zunächst Stavanger als Verwaltungs- und Umschlagplatz etabliert wurde, folgten in den 1990er und 2000er Jahren Bergen, Florø und Kristiansund. Mit der nächsten Etappe, der Erschließung des Schneewittchen-Feldes vor der Küste des nordnorwegischen Ortes Hammerfest, drang man in subarktisches Gebiet vor und erreichte damit ein besonders empfindliches Ökosystem. Hier liegt die Kinderstube vieler Fischarten, wie z.B. Hering und Kabeljau.
Auf der Inselgruppe der Lofoten, vor deren Küste derzeit noch keine Suche nach Öl stattgefunden hat, schätzte man bislang das Risiko als kalkulierbar ein und sah eher die Vorteile: Ökonomisches Wachstum und Stabilität. Allerdings hat in den letzten Jahren mit einer zunehmenden Sensibilisierung für das Thema ein Meinungsumschwung stattgefunden. Sprachen sich noch 2010 fünf von sechs Kommunen für eine Machbarkeitsstudie zur Ölförderung aus, sind nun vier, möglicherweise sogar fünf von sechs Gemeinden dagegen. Neben einer Schädigung des Tourismusgewerbes fürchtet man vor allem einen Rückgang des Fischfangs, u.a. als Folge der durch die Ölsuche hervorgerufenen seismischen Wellen.
Verfasst von Martin Schmidt
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