Beitrag vom Sonntag, 14. Februar 2016
Mariusgenser – Gestricktes Norwegengefühl
Norwegerpullover sind seit vielen Jahren ein Begriff für skandinavisches Lebensgefühl, Wärme und Behaglichkeit.
Die bekanntesten Versionen sind die genser (Pullover) mit dem Muster der Selburose und der Mariusgenser. Dieser hat seinen Ursprung in den Mustern der Strickwaren des Setesdals und wurde nach dem in Norwegen sehr populären Alpinskifahrer und späteren Schauspieler Marius Eriksen (1922-2009) benannt. Bekannt ist, dass dieser den Pullover im Film Troll i Ord (1954) trug und fortan aus Werbegründen kaum mehr ablegte.
Wann genau der erste Mariusgenser entwickelt wurde liegt im Dunkel der Geschichte. Einige meinen, es sei Marius Eriksens Vater gewesen, der ihn 1928 oder 29 für seinen Sohn strickte, andere hingegen behaupten, der Pullover tauchte eben erst in Verbindung mit dem besagten Film Troll i Ord auf und wurde eigens für diesen von der Designerin Unn Søiland Dale entworfen.
Fakt ist immerhin, dass der Marius-Pulli in den norwegischen Nationalfarben, rot, weiß, blau, gestrickt sein muss und nicht wie seine Vorgängermodelle die Farben der Schafwolle, schwarz, weiß, braun und grau, aufgreifen darf.
Der Mariusgenser galt in den letzten Jahren stilistisch als etwas angestaubt. Doch wie ich nun lesen konnte, ist er seit einiger Zeit wieder absolut hipp. Produziert wird er nahezu exklusiv von der Sandnes Uldvarefabrik, wobei man als „echter“ Norweger seinen Mariusgenser eh selbst stricken sollte.
Der eigentliche, ursprüngliche Norwegerpulli heißt im Norwegischen übrigens lusekofte und besteht aus gleichmäßigen Einzelmustern (lus).
Verfasst von Martin Schmidt
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