Beitrag vom Sonntag, 08. Dezember 2019
Klima in Norwegen
Wer verreist interessiert sich zwangsläufig für Klima und Wetter des Ziellandes. Beide Elemente sollte man dabei gedanklich nicht mischen, denn das Wetter gibt nur die atmosphärischen Verhältnisse eines kurzen Zeitraums, also weniger Tage, wieder. Das Klima hingegen beschreibt die durchschnittliche Situation eines längeren Zeitraums, also mehrerer Jahrzehnte (meist 30 Jahre).
Das Klima Norwegen kann in mehrere Zonen aufgeteilt werden. Der überwiegende Teil des Landes wird zur Gemäßigten Klimazone gerechnet, die sich in zwei Klimate aufteilt. Zum einen in das Westseiten-Klima (Seeklima), mit hohen bis sehr hohen Niederschlagsraten, kühlen Sommern und milden Wintern, und zum anderen in das trockenere Übergangsklima im Osten, mit kalten Wintern und wärmeren Sommern.
Die Trennlinie läuft über die Skanden, also grob über die Gebirgszüge Hardangervidda, Jotunheimen und Trollheimen. In diesen ist in Höhenlagen über 1000 – 1500 Meter die Alpine Klimazone (Gebirgsklima) anzutreffen. Sehr kurze Sommer und lange, gerne schneereiche Winter sind hier kennzeichnend.
Dank des warmen Golfstroms reicht das gemäßigte Klima bis hoch in den Norden des Landes. Lediglich das auf einer Insel liegende Städtchen Vardø ist der Supolaren Klimazone zuzurechnen. Ein besonderes Kennzeichen dieser ist, dass die durchschnittliche, langjährige Sommertemperatur nicht über 10 Grad Celsius liegt. In Vardø ist dies noch der Fall, wobei es fraglich ist, inwiefern die Werte nicht im Zuge des Klimawandels ansteigen werden.
Die norwegische Inselgruppe Spitzbergen (Svalbard) ist hingegen Teil der Polaren Klimazone. Kühle, kurze Sommer, kalte, lange Winter und durch sehr geringen Niederschlag hervorgerufene Eiswüsten sind hier prägende Elemente. Auch die Erosionsformen entlang der Hänge des Adventdalen, in dem die Hauptstadt der Region, Longyearbyen, liegt, sind sind typisch für kurze, dann aber heftige Niederschläge. Lockermaterial wird in Form von Schuttkegeln nach unten abgetragen, hartes Gestein bleibt als Härtling erhalten und bildet scharfkantige Felsformationen.
Verfasst von Martin Schmidt
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