Beitrag vom Samstag, 12. März 2016
Klassische Musik aus Norwegen
Norwegens bekanntester Komponist ist zweifellos Edvard Grieg. Doch nicht nur er schrieb herausragende Musik, die ihn weltberühmt machte. Auch Harald Sæverud, Johan Halvorsen, Ole Bull und Johan Svendsen verfassten Werke, die durchaus in der ersten Liga der klassischen Kompositionen zu verorten sind. Eine besonders produktive Phase war die nationalromatische Zeit des 19. Jahrhunderts.
Übrigens, zahllose norwegische Komponisten verbrachten eine lange Zeit ihres Lebens am Leipziger Konservatorium.
Edvard Grieg (1843-1907): Er gilt neben dem Finnen Jean Sibelius als der bekannteste klassische Komponist Skandinaviens. Weltberühmte Werke sind u.a. die Peer Gynt Suite, die Holberg Suite und das Klavierkonzert in A-mol.
Ole Bull (1810-1880): Er gilt noch immer als einer der besten und talentiertesten Violinisten des Nordens. Eines der seiner bekanntesten Stücke ist Sæterjentens Søndag (der Sonntag des Almen-Mädchens)
Johan Halvorsen (1865-1935): Halvorsens großes Vorbild war Edvard Grieg. Er besaß eine unglaubliche Schaffenskraft und komponierte u.a. drei große Sinfonien. Am bekanntesten wurde er jedoch durch seine schwungvollen norwegischen Rhapsodien, der Air Norvégien und dem der Stadt Bergen gewidmeten Stück Bergensiania.
Johan Svendsen (1840-1911): Auch Svendsen schrieb norwegische Rhapsodien, die allerdings weniger eingängig sind als jene von Johan Halvorsen. Hinzu kommen u.a. zwei Sinfonien, ein Violin- und ein Cellokonzert. Seine bekanntesten Stücke sind die Violinromanze in G-Dur und Hochzeit auf Dovre.
Rikard Nordraak (1842-1866): Ein leider sehr früh verstorbenes Talent. Bekannt geworden ist er natürlich für seine Melodie für die heutige Nationalhymne Norwegens, die er als 18-jähriger komponierte, und für die Musik zu Bjørnstjerne Bjørnsons Stück Maria Stuart of Scotland.
Thomas Tellefsen (1823-1874): Berühmt machten ihn seine Klavierkonzerte, Z.B. das Stück Nr. 1.
Agathe Backer Grøndahl (1847-1907): Bekannte norwegische Pianistin und Komponistin, deren bekanntestes Werk das Sommerlied (sommervise) ist. Sie galt als Nachfolgerin Clara Schumanns.
Halfdan Kjerulf (1815-1868): Norwegischer Romantiker, der vor allem Chorwerke und Romanzen verfasste, wie z.B. das Frühlingslied.
Christian Sinding (1856-1941): Er wird gerne als legitimer Nachfolger Edvard Griegs gesehen. Er schuf Sinfonien, Klavierstücke, Violinkonzerte und Kammermusik. Sein bekanntestes Werk für Klavier ist Frühlingsrauschen.
Harald Sæverud (1897-1992): Wie schon Edvard Grieg, so verfasste auch Harald Sæverud Musik zu Ibsens Drama Peer Gynt. Allerdings verlieh er der Musik, wie er selbst sagte, mehr Ernst und Tiefgang. Sein bekanntestes Werk ist das beeindruckende Klavierstück Kjempeviseslåtten (Ballad of Revolt), das er als musikalischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges schrieb.
Ole Olsen (1850-1927): Olsen stammte aus Hammerfest in Nord-Norwegen. Ähnlich dem flackernden, flimmernden Nordlicht entwickelte sich seine bald schwebende, bald mitreißende Musik. Bekanntestes und tollstes Stück ist Asgaardsreien. Klavierstück Petite Suite.
Geirr Tveitt (1908-1981): Seine Konzerte orientieren sich an Erlebnissen, die er in Norwegen (Polarlicht) und Afrika machte. Leider sind viele seiner Werke bei einem Brand verloren gegangen. Was erhalten blieb, ist trotzdem musikalisch sehr überzeugend.
Knut Nystedt (1915-2014): Bekannt wurde der Osloer für seine Orgelwerke und seine Choräle, z.B. Immortal Bach (Unsterblicher Bach), Peace I leave with you.
Liste klassischer Komponisten Norwegens.
Verfasst von Martin Schmidt
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