Julebord Norge (c) Øyvind Holmstad Wikipedia

Beitrag vom Dienstag, 24. November 2015

Julebord – Ein reichhaltig gedeckter Tisch

Bis Weihnachten ist es zwar noch einen Monat hin, doch das Fest wirft in Norwegen bereits seinen langen Schatten voraus, in Gestalt des Julebord. „Weihnachtstisch“, so heißen wörtlich übersetzt die schon Ende November im ganzen Land stattfindenden Firmenfeste. Bei diesen wird an nichts gespart. Nur die besten Speisen werden serviert, ebenso gibt es gute, meist recht alkoholhaltige Getränke, z.B. Rotwein oder auch Juleøl, das Weihnachtsbier.
Die Feiern dienen einerseits dazu, Jul, also Weihnachten, in gemeinsamer Runde schon einmal vorzufeiern, andererseits soll das Julebord den Zusammenhalt und die innerbetriebliche Stimmung fördern.
Das Fest kann in der Firma selbst stattfinden, oder aber man bucht Arrangements in schön gelegenen Hotels oder feinen Restaurants. Beliebt sind mittlerweile auch Feiern auf Schiffen, z.B. den Fähren in Richtung Dänemark und Deutschland.
In ökonomisch schwierigen Zeiten ist das kostenintensive Julebord meist auf der „Roten Liste“. So wurde es 2015 in der von Krisen geschüttelten Ölbranche komplett gestrichen.

Die Geschichte einer ausgelassenen Feier

Die Tradition des Julebord kann in Norwegen bis in das Mittelalter zurück verfolgt werden. Damals jedoch fand das Festmahl nicht vor, sondern genau an Weihnachten statt. Eingeladen waren Verwandte und Bekannte. Üblich war es, nach dem Schmaus Reste auf dem Tisch zurück zu lassen, für alle anderen, je nach Sichtweise realen oder eingebildeten, Lebewesen, wie Trolle oder auch Wichtel, die stets im Haus und auf dem Hof im verborgenen helfenden Nisser.
Auch Arme und Durchreisende durften sich am Weihnachtstisch laben. Dieser war die ganze Weihnachtszeit über frei zugänglich.

Spezialitäten für den Tisch

Der Weihnachtstisch biegt sich unter sowohl warmen, als auch kalten Speisen, die in Art eines Buffets dargereicht werden.
War in früheren Zeiten besonders der Lutefisk, also der Laugenfisch, eine beliebte Mahlzeit, so ist dieser heute auf Grund seines strengen Geruchs und Geschmacks eher selten anzutreffen. Beliebt sind hingegen Ribbe, also Ribbchen vom Schwein, und das Pinnekjøtt. Dieses kann mit Stäbchenfleisch übersetzt werden. Bei den Stäbchen handelt es sich um Ribben, die diesmal jedoch vom Lamm stammen. Immer beliebter wird auch der Truthahn, Kalkun genannt.
Zu den eher einfachen Gerichten zählt hingegen Risengrynsgrøt, eine kalte Reisgrütze mit einem Butterklecks, dem so genannten Butterauge, in der Mitte. Hinzu kommt noch Zimt.
Als Nachtisch wird zudem sehr gerne die Trollcreme serviert, also Moltebeeren mit Schlagsahne. Auch die „Verschleierten Bauernmädchen“ sind als Dessert beliebt und stehen dementsprechend häufig auf dem Tisch.
Wer nun ein solches Julebord auch in Deutschland plant, findet weihnachtliches für Unternehmen oder Kunden im Internet.

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