Beitrag vom Samstag, 16. März 2019
Warum die schwedische Insel Hisingen (eigentlich) norwegisch ist
Zwischen Norwegen und Schweden besteht ja wie unter Geschwistern üblich eine gewisse freundschaftliche Anspannung. Im Grunde ist man einander zugetan, nutzt jedoch trotzdem jede Gelegenheit für kleine Sticheleien und Zänkereien. Das war vor 1000 Jahren nicht anders als heute.
Eine auf das Jahr 1020 datierende Geschichte berichtet davon, dass nach jahrelangen Streitigkeiten die Könige von Schweden und Norwegen Frieden schließen wollten. Nach zähen Verhandlungen war letzten Endes nur noch die Zugehörigkeit der bei Göteborg liegenden Insel Hisingen unklar. Man beschloss, nach alter Sitte und Tradition, um diese zu würfeln. Als erster durfte der schwedische König die Würfel werfen und warf gleich mal zwei Sechser. Der norwegische König hatte nun eigentlich nichts mehr zu gewinnen, würfelte aber trotzdem. Mit dem ersten Wurf erreichte er ebenso eine Sechs. Der zweite Würfel jedoch teilte sich entzwei und es lag eine Drei und ein Vier oben, woraufhin ihm Hisingen zugesprochen wurde. Die 199 km² große Insel, die fünftgrößte Schwedens, war daraufhin tatsächlich zusammen mit der Provinz Bohus bis zum Frieden von Roskilde im Jahre 1658 in norwegischen Besitz. Auf einem ihrem Nordostufer vorgelagerten Eiland sind noch heute die Ruinen der 1308 vom norwegischen König Håkon V. Magnusson in Auftrag gegebenen Burg Bohus zu finden, die über Jahrhunderte hinweg als Grenzfestung diente.
Verfasst von Martin Schmidt
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