Beitrag vom Mittwoch, 27. März 2019
In Sachen Umwelt – Ein Roadtrip durch Norwegen
In den kommenden Tagen und Wochen möchten euch die Norwegerin Linn Charlotte Klund und der Deutsche Paul Lübbe von ihrem Roadtrip durch Norwegen berichten. Beide befinden sich gerade auf einer Weltumsegelung, von der sie momentan eine Pause machen, denn im Pazifik lernten Linn Charlotte und Paul die Crew eines Seglers kennen, der das Ziel hatte, die Nordwestpassage zu durchqueren. Auf einer Tour quer durch Norwegen berichten nun beide von ihren Erlebnissen im Norden Kanadas, aber auch vom Zustand der Welt, im Positiven, wie auch im Negativen:
„Im Herbst 2013 verließen wir Norwegen mit einem kleinen Segelboot, um die Welt zu umrunden. Inzwischen haben wir mehr als den halben Globus bereist, haben mit einem alten Jeep Süd-Amerika erkundet, als freiwillige Lehrer fast ein Jahr lang im Südseestaat Vanuatu gelebt und waren mit einem Expeditionsschiff in der Nordwestpassasge unterwegs. Von unseren Erlebnissen bezüglich der Umweltsituation möchten wir nun berichten.
Zunächst einmal, ja es gibt unglaublich viel Plastikmüll in den Meeren, in den Wüsten und sogar an unbewohnten Traumstränden. Ja, Klimaerwärmung, steigender Meeresspiegel und schrumpfende Polkappen sind traurige Realität, aber: wir haben (NOCH) viieeel mehr bunte Fische als Plastikmüll gesehen. – NOCH können wir Traumstrände erleben. NOCH können wir Schneeballschlachten auf dem Eis machen. Unserer Ansicht nach ist es noch nicht zu spät – die Welt hält noch immer viel Wundervolles, Überraschendes und Einzigartiges bereit. Doch wir müssen JETZT handeln, damit auch zukünftige Generationen noch das erleben können, was wir erleben durften.
Nun sind wir für ein halbes Jahr zurück in der (Wahl-)Heimat und begeben uns direkt wieder auf eine Reise. Innerhalb eines Monats bereisen wir Norwegen von Tromsø bis Stavanger. Dies machen wir nicht, weil wir uns vor einem geregelten Arbeitsleben gruseln, sondern, weil wir auf einer Vortragstournee die gerade genannten Eindrücke unserer Weltumseglung teilen möchten.
Neben öffentlichen Vorträgen in Biblioteken und Kinos arbeiten wir hier vor allem mit „Folkehøyskoler“ zusammen. Wörtlich übersetzt heißt das zwar „Volkshochschule“, das Konzept ist jedoch ein ganz anderes. Hier geht es darum, sich nach dem ersten Schulabschluss für ein Jahr mit Dingen zu beschäftigen, die einen wirklich interessieren und ohne Leistungsdruck eine Orientierung zu gewinnen, wo es im Leben einmal hingehen soll.
Wir reisen mit unserem eigenen Auto, einem alten Passat aus dem Jahre 2003. Ja, es ist ein alter Diesel und ja, wir halten Vorträge zum Thema Klimaschutz. Aber: mit nur 6,2 Liter auf 100 km und einem Anschaffungspreis von nur 1500 € war dies die einzige Möglichkeit, wie wir dieses Projekt logistisch stemmen konnten. Von der Zuverlässigkeit und dem Fahrkomfort ganz zu schweigen. Immerhin werden wir am Ende um die 5.000 km zurückgelegt haben.
Übernachten werden wir meist in den Schulen oder bei Freunden. Falls wir einmal nichts finden, haben wir ein gutes Zelt und eine Axt für Feuerholz dabei. Übung in diesem Lebensstil haben wir schließlich noch von unserer Südamerikareise. „
Verfasst von Martin Schmidt
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