Hygge in Norwegen

Beitrag vom Mittwoch, 15. Februar 2017

Hygge – Die norwegische Art der Erholung

Die Skandinavier gelten als die glücklichsten Menschen auf Erden, allen voran die Dänen. Ein Wort, dass die zu Grunde liegende Lebensphilosophie der Nordeuropäer beschreibt ist „hygge„. Es bedeutet so viel wie Gemütlichkeit, es sich gemütlich oder auch bequem machen, sich zu entspannen, abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Am Kamin, in der urigen Hütte im Gebirge, auf der Loipe, bei Wanderungen in der großartigen Natur, auf der Picknickdecke oder am Strand. Dabei ist „hygge“ sowohl ein Gefühl, als auch eine Handlung.

Besonders dänische Buch-Autoren („Hygge: The Danish art of happiness“ und „The Little Book of Hygge – The Danish way to live.“) machten 2016 „hygge“ so bekannt, dass dieses in Amerika und Großbritannien zu einem eigenen Lebensgefühl wurde. In England war es sogar die Wortschöpfung des Jahres.

Interessant ist nun, dass das Wort wahrscheinlich seinen Ursprung in der norwegischen Sprache hat (Quelle), abgeleitet vom altnordischen hyggja (Gedanke, Sinn; ‚tanke, hug‚) hat und erst im 19. Jahrhundert in die dänische Sprache einwanderte. Allerdings wird es im Norwegischen als Substantiv nicht mehr so häufig verwendet. Als Adjektiv und Verb ist es in „hyggelig“ (nett) und in „å hygge seg“ (es sich gemütlich machen) im Alltag jedoch sehr präsent. Ansonsten hat „das Substantiv kos“ (sprich kuus) das „hyggelig“ verdrängt, meint aber haargenau das gleiche. Dieses Wort gibt es nun in allen möglichen Gemütlichkeits- und Entspannungs-Kombinationen: „peiskos“ (Gemütlichkeit vor dem Kamin), „hyttekos“ (Gemütlichkeit in der Ferienhütte), „påskekos“ (Gemütlichkeit an Ostern), „hjemmekos“ (Gemütlichkeit zu Hause) …

In Dänemark war man im übrigen über die gewollte und ungewollte Hygge-Werbung sehr erfreut, stellte aber auch mit erstaunen fest, dass man sich kurioserweise in Norwegen darüber freut, dass nun ein norwegisches Wort den englischen Sprachraum erobert.

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