Beitrag vom Dienstag, 04. November 2014
Hurtigruten wird mehrheitlich britisch
In den sozialen Medien war es eines der Top-Themen der letzten Tage: Die mehrheitliche Übernahme der traditionsreichen norwegischen Postschifflinie Hurtigruten durch die britische Investorengesellschaft TDR Capital. Diese zahlt knapp 3 Milliarden NOK (rund 375 Mio. Euro) und übernimmt 90% der Aktien. In den Händen der bisherigen Haupteigentümer, Trygve Hegnar und Petter A. Stordalen, verbleiben je 5 %. Beide werden im Vorstand des Unternehmens sitzen. Die Hurtigrute wird weiterhin in Norwegen registriert und an norwegische Gesetze gebunden sein. Zudem ist sie zur Einhaltung von Verträgen mit dem Staat verpflichtet. Der Hauptsitz verbleibt in Tromsø.
Die Hurtigrute wird derzeit hauptsächlich zu rund 5 % von Stordalen, zu rund 33 % von Hegnar und zu rund 55,8 % von der Joint Venture Gesellschaft Silk Bidco as gehalten. Diese ist heute schon zu großen Teilen in den Händen der britischen TDR Capital.
Wie jede Übernahme so birgt auch diese Chancen und Risiken. In Folge Stordalen ist jedoch geplant, die Hurtigrute in ihrer derzeitigen Form zu behalten. Es werden also auch weiterhin Güter und Passagiere transportiert und alle 34 Häfen angelaufen. Ziel ist zudem eine Großinvestition in den Tourismus in Nord-Norwegen. Die Hurtigrute soll als Markenname noch stärker gefördert und ausgebaut werden.
Stordalen:
– Der Tourismus ist das Zukunftsgeschäft Norwegens. … Auf dieser Reise möchte ich gerne dabei sein.
Die Hurtigrute erhält per Vertrag mindestens bis zum Jahr 2019 staatliche Subventionen. 2008 stand das Unternehmen vor dem Konkurs, der durch den Einstieg Hegnars im Jahre 2009 verhindert werden konnte. Durch eine Umstrukturierung steht die Gesellschaft seit letztem Jahr auf finanziell soliden Beinen. Ziel ist es nun, durch die Zufuhr frischen Kapitals neue Kundenkreise zu erschließen, die Hurtigrute als Marke weiter zu stärken und somit dem Kunden einmalige Eindrücke zu liefern.
Verfasst von Martin Schmidt
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