Beitrag vom Dienstag, 09. September 2014
Høvik am Oslofjord – Kunst, Wirtschaft und Natur
Westlich der Hauptstadt Oslo schließt sich die Gemeinde Bærum an. Diese hat rund 120.000 Einwohner und besteht zumeist aus schicken, zumeist recht stattlichen Einfamilienhäusern. Haupt- und Verwaltungsort ist das 4500 Einwohner umfassende Sandvika, welches vom größten Einkaufszentrum Skandinaviens und diversen, ebenfalls etwas dominanter geratenen Verwaltungsgebäuden geprägt wird. Ein Vorort des Städtchens ist das gleichgroße, jedoch deutlich idyllischere Høvik (Lage). Markantestes Gebäude am Platz ist hier die durchaus stattliche, 1898 erbaute Backsteinkirche (Bild).
Høvik (zu deutsch: hohe Bucht) entwickelte sich wie viele andere Orte auch aus einem Gutshof heraus. Der Høvik Gård gehörte einst der Krone, wurde jedoch später geteilt und an Privatpersonen, u.a. einem Pfarrer, veräußert. Unweit des Hofes wurde 1855 ein Glaswerk gegründet, das jedoch 1933 seine Produktion einstellte.
Dementsprechend ist Høvik heute auch eher für zwei andere Dinge bekannt. Zum einen das Heni Onstad Kunstzentrum und zum anderen für die international bekannte Stiftung Det Norske Veritas.
Das 1868 gegründete Heni Onstad Kunstsenter ist ein auch im europäischen Zusammenhang herausragendes Museum mit 110 zeitgenössischen und modernen Werken. Die Sammlung geht auf die norwegische „Königin“ des Eiskunstlaufes, Sonja Henie, und ihren Mann, den Reeder Niels Onstad zurück. Sonja Henie gewann nicht weniger als drei olympische Titel, zehn Welt- und sechs Europameisterschaften und gilt damit noch immer als die mit Abstand erfolgreichste Einzelläuferin in der Eiskunstlaufgeschichte. Wenngleich auch Henie an Kunst interessiert war, so war die treibende Kraft hinter dem Museumsprojekt doch ihr Mann, der weitreichende Kontakte in der norwegischen und internationalen Künstlerszene besaß. Das Museum zeigt heute u.a. Werke von Max Ernst, Paul Klee, Joan Miro, Edvard Munch, Yves Klein und Victor Vasarely. Das Gebäude selbst ist jedoch ebenso sehenswert, fügt es sich doch harmonisch in die landschaftlich schöne Umgebung ein und grenzt an einen viel besuchten Sandstrand. Auch kann ein am Wasser gelegener Park mit Skulpturen besichtigt werden.
Unweit entfernt liegt das 1977 preisgekrönte Hauptquartier der Stiftung Det Norske Veritas, einer Klassifikationsgesellschaft, die das erklärte Ziel hat, Leben, Eigentum und Umwelt zu schützen. Die 1864 gegründete Firma hat mittlerweile 16.000 Mitarbeiter und Niederlassungen in rund 100 Ländern. In den Bereichen der Schiffsklassifikation und der Managementsystemzertifizierung ist DNV GL eines der weltweit führenden Prüfungsunternehmen. Überwacht und zertifiziert werden zudem norwegische und internationale Offshore Einrichtungen.
Verfasst von Martin Schmidt
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