Beitrag vom Donnerstag, 21. September 2017
Henningsvær und der schönste Sportplatz der Welt – III
Im Vorfeld der Reise hatte ich gelesen, dass die National Geographic ein Bild des Fußballplatzes in Henningsvær zu einem der besten Fotos des Jahres kürte. Seither geistern Bilder und Videos durchs Internet und loben die Sportanlage als die landschaftlich am schönsten gelegene der Welt.
Ob dem so ist, wollte ich gerne mal selbst prüfen und bog am Rørvikstrand von der E 10 nach Süden ab. Henningsvær war ja einst nur per Boot erreichbar, ist jedoch seit einiger Zeit durch eine sich zunächst schüchtern unterhalb glatter Felsentürme entlang windenden, sich letztendlich jedoch zu kühnen Brückenbögen aufschwingenden Straße mit dem Festland verbunden. Den Sportplatz findet man am Ende des Ortes, etwas versteckt hinter einer Handvoll Häusern. Ich erwartete leere Kunstrasenfläche vorzufinden, hatte ich doch gelesen, dass der Henningsvær IL gerade mal 19 Nachwuchsspieler besitzt, 15 Mädchen und vier Jungen. Doch spätestens als ich nach über 15 Minuten noch immer keinen Parkplatz gefunden hatte, hätte ich es besser wissen müssen. Schöne, gepflegte Plätze ziehen eben auch Spieler aus dem Umland an. Hunderte eifrige kleine Talente spurteten den Bällen hinterher, unter dem Jubel von Eltern und Trainern. Es fand ein großes Jugendturnier statt und es hatte fast den Eindruck, als wären genau heute alle Kinder der Lofoten hier versammelt.
Vorbei an zahllosen Holzgestellen, an denen im Winter der Dorsch zum Trocknen baumelt, unter denen nun jedoch Autos Unterschlupf fanden, umrundete ich den Platz. Von der kleinen, jenseits des Grüns gelegenen Anhöhe, auf der ein schmucker Leuchtturm stand, hatte ich den besten Blick. Und in der Tat, links das Meer, rechts ebenso, dahinter hohe Berge – wahrlich eine einmalige Lage für einen Sportplatz.
Erwähnt werden muss an dieser Stelle übrigens auch, dass auch das dicht bebaute Henningsvær selbst einen Besuch wert ist. Zwar würde gewiss nicht jedes Haus gleich den architektonischen Hauptpreis gewinnen, doch der Blick über den Hafen ist absolut traumhaft. Außerdem steckt angesichts der vielen Cafés, Kneipen, Galerien und Läden viel Dynamik und Leben in dem Städtchen, dem ich kurzerhand den Titel „coolster Ort der Lofoten“ verlieh.
Verfasst von Martin Schmidt
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