Helgeland Sieben Schwestern

Beitrag vom Freitag, 16. Juni 2017

Helgelands geologische Wunder

Nördlich von Trondheim, in Grong, kann man nach Westen auf die Rv 17 abbiegen und erreicht somit einen der schönsten Küstenabschnitte Norwegens: Helgeland. Auffallend ist der große Abwechslungsreichtum der Landschaft. Diese birgt neben optischen Reizen auch einige außergewöhnliche geologische Besonderheiten.

Am auffälligsten ist wohl der Torhatten, ein 258 Meter hoher Berg mit einem 160 Meter langem und 30 Meter hohem Loch in seiner Mitte. Dieses wurde an einer Schwächezone vom Meer herausgespült, als am Ende der letzten Eiszeit das Land noch 70 – 100 Meter tiefer lag als heute.
Mit der einsetzenden Landhebung bildete sich auch die Strandflate heraus, ein 50 Kilometer breiter Küstenabschnitt mit nur geringer Tiefe. – Eine in den Fluten versunkene Küstenplattform, die sich im Laufe von 5-10 Millionen Jahren durch Frostverwitterung, Wellen- und Eiserosion modellierte.
Ebenfalls ein Produkt des letzten Glazials ist die Gebirgsformation der Sieben Schwestern. Die Berge durchstießen als Nunataker das Eis und wurden von diesem seitlich zu schlanken, glatten Felskämmen abgehobelt.

Der Meeresanstieg nach dem Abtauen des Inlandseises hatte auch zur Folge, dass die Menschen auf Leka vor einigen Tausend Jahren rund 100 Meter höher siedelten als heute und an diesen Stellen noch heute fruchtbares Moränenmaterial zu finden ist.
Eine weitere Besonderheit ist das gelbliche Gestein Lekas, das sich deutlich vom Grau der Granite und Gneise und dem Rot der Insel Rødøya abhebt. Es handelt sich dabei um den Ophiolitischen Komplex, also einen Teil des Meeresbodens, der sich auf das Land schob als die Kontinente Laurantia und Balika vor 400 Mio. Jahren kollidierten. Desweiteren ist auch die MOHO-Diskontinuität, also die Grenze zwischen Erdmantel und Erdkruste, aufgeschlossen.

Auch die Gesteine auf der Insel Vega wurden gebildet, als Laurentia und Baltika kollidierten. Als die Kontinente sich jedoch vor 250 Millionen Jahren wieder trennten, und der nunmehr Amerikanische Kontinent nach Westen wanderte, blieb ein Teil dieser Platte an der Baltischen Platte hängen. Das bedeutet, dass auf Vega ein Teil Grönlands aufgeschlossen ist.

Geologie

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