Beitrag vom Donnerstag, 08. Januar 2015
Hoffnung für Glomfjord
Glomfjord ist ein gutes Beispiel für kleine, abgelegene Orte in Norwegen und deren wirtschaftlichen Überlebenskampf.
Das Städtchen selbst liegt an einem Fjord, unweit der nordnorwegischen Küste, in der Region Helgeland, eingezwängt in ein Tal, umrahmt vom Gletscher Svartisen und hohen Bergen. Einen Flughafen oder einen Bahnanschluss gibt es nicht und über die Reichsstraße 17 nimmt die Anreise durchaus einiges an Zeit in Anspruch.
Mit Landwirtschaft ist den 6000 Menschen der Gemeinde, im Ort selbst sind es 1200, nicht geholfen. Daher ist die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie absolut notwendig. Oft greift man da auf natürliche Ressourcen zurück. Kein Wunder also, dass es in Glomfjord ein Wasserkraftwerk gibt und auch Kunstdünger produziert wird. Später erfuhr der Ort einen enormen Aufschwung, als sich die Firma REC hier ansiedelte, um Solarzellen zu produzieren (für deren Produktion auch preiswerte Energie notwendig ist). Als jedoch 2011 im Zuge der Krise der Solarindustrie REC die Produktion stilllegte, bedeutete dies die Entlassung von 600 Mitarbeitern – eine Katastrophe für einen so kleinen Ort!
Der Bürgermeister warb daraufhin in chinesischen Zeitungen dafür, dass er Glomfjord für eine Krone verkaufen wolle. „Man muss neue Wege gehen und neu denken,“ meinte er.
Dazu ist es nicht gekommen. Trotzdem gehen die Einwohner optimistisch ins neue Jahr. Drei Betriebe haben sich neu angesiedelt und bieten nun 100 Menschen Lohn und Brot. Die Krise in Glomfjord ist noch nicht vorbei, doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.
Verfasst von Martin Schmidt
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