Beitrag vom Mittwoch, 12. März 2014
Finse 1222
Dass ein Ort in Norwegen nur per Bahn zu erreichen ist, ist durchaus ungewöhnlich. Bei Finse jedoch, ist es so. Wobei das Wort „Ort“ durchaus zu hoch gegriffen ist, handelt es sich doch eigentlich nur um einen Bahnhof mit Hotel, ein paar Nachbargebäude und private Hütten.
Die ersten Behausungen entstanden hier im Jahre 1901 im Zuge des Baus der Bergenbahn on Oslo nach Bergen. Das erste Hotel eröffnete zwei Jahre später, 1903. Ergänzt wurde es 1914 durch Norwegens erste Indoor-Eisbahn, welche u.a. Sonja Henie, der Eiskunstlaufstar des Landes, zu Trainingszwecken nutzte.
Nachdem in den 1970er Jahren hier oben noch rund 200 Menschen wohnten, sind es heute nur noch ein kleine Hand voll. Sie leben hauptsächlich vom Tourismus, da die Bahnstation im Sommer wie im Winter der Ausgangspunkt für herrliche Touren über die Hochebene der Hardangervidda ist. Es gibt Wanderwege und Loipen, sowie einen kleinen Skilift. Auch Snowkiten ist angesagt.
Das Hotel selbst besticht durch seine absolut einmalige Lage, wobei man schon vom Frühstückstisch einen unglaublich tollen Blick über die Berglandschaft hat. Die Zahl hinter dem Hotelnahmen gibt übrigens die Höhenlage an, 1222 m. Damit befindet man sich hier weiter über der Baumgrenze.
Zu besichtigen ist im Hotel das Rallarmuseum. Es dokumentiert den unglaublich beschwerlichen Bau der Bergenbahn und berichtet von den Rallar genannten Arbeitern.
Übrigens, das Baumaterial wurde vom Fjord über die spektakuläre Flåmbahn hier hinauf befördert. Diese verkehrt noch heute von Myrdal nach Finse. Dem alten Arbeiterweg, den Rallarvegen, kann man im Sommer (ab Ende Juni) mit dem Mountainbike ins Tal hinab folgen.
Verfasst von Martin Schmidt
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