Norwegen Reise Know How

Beitrag vom Samstag, 03. September 2016

Faszination Norwegen – Interview mit dem Reise Know-How Verlag

Mein Verlag, der Reise Know-How Verlag aus Bielefeld, startete eine Interviewreihe, in der verschiedene Autoren gefragt werden, was ihnen das Land, über das sie schreiben, bedeutet. Die Interviews erscheinen auf der Homepage und im Katalog, wo sie die jeweilige Großrubrik einleiten.
Für die Region Europa ist die Wahl auf mich gefallen, was mich natürlich besonders freute. Herzlichen Dank nochmal dafür.
(Link zu meinen Büchern.)

Faszination Norwegen: 4 Fragen an den Autor Martin Schmidt

Was fasziniert dich an Norwegen?

Im Grunde versuche ich seit Jahren herauszufinden, was es denn nun eigentlich genau ist. Mal staune ich über die bizarre Welt der Lofoten, den Alpen im Nordmeer, bin hin und weg vom Kontrast aus hohen, spitzen Bergen, dem Blau des Ozeans und den roten, im Wasser stehenden Stelzenhäusern, den Rorbuer. Dann wieder sind es die wild schäumenden Wasserfälle, schier endlos erscheinende Hochebenen, kleine, nahezu karibische Strände mit feinem weißen Sand, mystische Wälder mit knorrigen, verwunschenen Fichten und glatt geschliffene Schären mit weißen Holzhäusern, die mich in den Bann ziehen. Am Ende ist es wohl die Gesamtheit der verschiedenen, teils sehr gegensätzlichen Eindrücke. Die unglaubliche Vielfalt der Landschaft. Mal ist diese so lieblich, dass man man glaubt, viel weiter im Süden Europas unterwegs zu sein, dann wieder erscheint das Land so rau und schroff, dass man unweigerlich versteht, warum die Norweger an Trolle glauben.

Gibt es eine lustige Anekdote von der Recherche?

Es gibt ja unterschiedliche Formen der Recherche. Mal recherchiere ich ganz bestimmte Ziele, zum Beispiel war ich zuletzt in Bergen, Oslo und Südnorwegen unterwegs. Manchmal bin ich als Reiseleiter oder mit meiner Familie in Norwegen und die Recherche läuft quasi nebenher. Gäste und Familie habe ich bei solchen Touren vor kurzem erst etwas unfreiwillig erschreckt. Wir waren auf der landschaftlich einfach umwerfenden Küstenstraße 17 unterwegs. Der Busfahrer erzählte, er hätte genau auf der Strecke im vergangenen Jahr einen Elch gesehen. Ich drehte mich zu ihm um und fragte, wo genau das war. „Na hier so, ungefähr.“, meinte er. Ich blickte wieder auf die Straße und schaute direkt in die Augen eben eines solchen Elches, woraufhin ich völlig elektrisiert „ELCH“ ins Mikro brüllte. Einige der Mitreisenden dürften heute noch Ohrenschmerzen haben …  In diesem Jahr nun waren meine Familienmitglieder die „Opfer“. Wieder sprang ein Elch über die Straße und wieder war ich es, der einen Urschrei ausstieß. Zum Glück folgte dem Entsetzen darüber, was denn da wohl in mich gefahren war, die pure Begeisterung über dieses Erlebnis.

Weshalb sollte man nach Norwegen reisen?

Um die Natur hautnah zu spüren und zu erleben, um abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen. Aber auch um Spaß in und mit der Natur zu haben. Zu wandern, zu klettern, zu paddeln oder baden zu gehen, was durchaus auch möglich ist. In einem norwegischen Sportladen entdeckte ich kürzlich ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Norwegen ist nicht dafür geschaffen, um auf dem Hintern zu sitzen.“ Das trifft es eigentlich auf den Punkt. Denn selbst wer in Norwegen nur schaut und staunt, hat etwas für Seele und Geist getan. Ansonsten lohnt natürlich auch ein Besuch der klassischen „typisch norwegischen“ Reiseziele, wie Prekestolen, Geirangerfjord, Trollstigen und Nordkap. Nur ist man dort nicht unbedingt der Einzige …

Was ist dein Lieblingsplatz in Norwegen?

Da Norwegen so vielfältig ist, kann es natürlich nicht nur einen geben. In Ostnorwegen ist es die Hochebene von Lillehammer mit ihrer Weite und den verwunschenen Wäldern. Im Süden sind es die flechtenüberzogenen, grünen Berge der Telemark. In Westnorwegen sind es wiederum die alte, farbenfrohe Hansestadt Bergen und das kleine Örtchen Fjærland mit seinen Antiquariaten, den Gletschern und der atemberaubenden Berglandschaft. In der Mitte des Landes begeistern mich Molde mit seinem unglaublichen Bergpanorama und die Domstadt Trondheim. Im Norden hingegen sind es die Sandstrände der Lofoten und der eigenwillige, bizarre Porsangerfjord.

Der Link zum Interview.

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