Leckere norwegische Beeren

Beitrag vom Dienstag, 02. Mai 2017

Essen & Trinken- Spezialitäten – Norwegen

Norwegische Spezialitäten

Die norwegische Küche ist zumeist deftig. Sie hat ihre Wurzel in einer Zeit, da es wichtig war, Lebensmittel lang lagern zu können. Das Endprodukt war und ist dann zuweilen zwar nicht preisverdächtig, aber zumindest außergewöhnlich.
Gleichwohl, es gibt auch viele, sehr wohlschmeckende Gerichte.
Nachfolgend ein paar norwegische Besonderheiten (und norwegische Rezepte), wobei zugegebenermaßen besonders die eigenwilligen Kreationen erwähnt werden.

(Hinweis: weitere Rezepte werden regelmäßig im Norwegen-Blog veröffentlicht)

Kjøttboller

Fleischfrikadellen. Werden meist mit einer dicken, braunen Soße und Kartoffeln genossen.
Sehr gut aber auch als Snack geeignet.

Fiskeboller

Was mit Fleisch geht, geht auch mit Fisch. Insofern sind Fiskeboller Fischfrikadellen. Gebraten genossen schmecken diese ganz gut, setzen aber der Pfanne heftig zu.

3 kg Schellfisch
50 g Salz
2 Liter Milch
1/2 Teelöffel zerriebener Muskat
50 g Kartoffelmehl

Den Fisch zusammen mit dem Salz zermahlen. Mehl und Gewürze zugeben und mit Milch verlängern. Die Fischfrikadellen werden nun in kochendes, leicht gesalzenes Wasser gegeben. Kochen lassen bis sie gut durch sind.

-> Der Boller-Tipp: Boller ist schon die Mehrzahl des norwegischen Wortes bolle (Klops). Als Deutscher ist man geneigt, aus boller das Wort bøller zu machen – ich habe es selbst oft gehört :-) Allerdings: bøller sind keine Klopse sondern Rüpel. Fiskebøller und kjøttbøller sind also Fisch– und Fleischrüpel …

Fiskepudding

Fischpuddig. Resteverwertung auf die norwegische Art. Gut zubereitet, aber gar nicht schlecht.

1 kg filetierter Fisch (Dorsch, Kabeljau, Hecht, Schellfisch)
130 ml Sahne
50 g Butter + 1 EL Butter + 1 Ei
3 EL gehackter Dill + einige Stengel Dill
3 EL Kartoffelmehl
2 EL Paniermehl (Semmelbrösel)
Salz, frischer Pfeffer
einige Tropfen Worcestersauce

Den küchenfertigen, filetierten Fisch abwaschen, trocken tupfen und mit der Sahne und dem Ei mit Hilfe des Mixers zerkleinern. Die Butter schmelzen und zusammen mit dem Kartoffelmehl und dem Dill dazugeben. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und Worcestersauce würzen.

Den Fisch mit Sahne und Ei im Mixer zerkleinern. Flüssige Butter, Kartoffelmehl und Dill zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Worcestersauce würzen.
Eine hohe Puddingform ausbuttern, mit Paniermehl ausstreuen und die Fischmasse einfüllen.
Die Form im Wasserbad im Backofen etwa 60 bis 90 Minuten garen. Das Wasser darf nur sieden, auf keinen Fall kochen. Garprobe:
Mit einem Spieß oder einer Stricknadel. Wenn nichts haften bleibt, ist der Pudding gar.
Vor dem Servieren einige Minuten stehen lassen. Mit Dillzweigen garnieren.

polarfisch

Polarfisch

Lapskaus

Eine wilde Mischung aus verschiedenen Gemüsesorten und z.T. etwas Fleisch. Wie Eintopf nur wesentlich fester.

Får i kål

Wörtlich: Hammel in Kohl.
Einfaches, fetthaltiges Gericht. Typisches Gastmahl oder Weihnachtsgericht.

Zutaten für 10-12 Personen:
3 kg Hammelfleisch, Bug, Brust, Hals oder Vorderbrust
3 kg Weißkohl
Salz
1 EL ganze schwarze Pfefferkörner
1 l kochendes Wasser
90 g Mehl

Zubereitung:

Das Fleisch in Portionsstücke aufteilen. Die äußeren Blätter des Kohls und den Strunk entfernen. Den Kohl in grobe Scheiben schneiden und schichtweise mit dem Fleisch in einen großen, weiten Kochtopf legen. Zwischen die einzelnen Schichten Salz und Pfefferkörner streuen. Zum Schluß das kochende Wasser darübergießen. Aufkochen und etwa 1 1/2 Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist. Die Brühe mit Salz und Pfeffer abschmecken, dabei darf der Pfeffergeschmack ruhig hervortreten. Das Mehl in etwas kaltem Wasser anrühren. „Får i kål“ wird mit Salzkartoffeln serviert. In Norwegen trinkt man gerne Bier und Aquavit dazu.

Geitost / Brunost

Geitost ist eigentlich Ziegenkäse, wird aber oft synonym mit dem norwegischen, karamellisierten Ziegenkäse (brunost) verwendet.
Ist sicher gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber auf dem etwas neutralem norwegischen Brot recht gut und ist laut einer Umfrage das am typisch Norwegischste überhaupt. Die beste Sorte ist der G 35 (Gundrandsdalsost mit 35 % Ziegenkäse).

Reker

Garnelen. Erst gepult und dann roh mit Zitrone genossen oder mit Knoblauch gebraten eine echte Delikatesse!

-> der Reker-Tipp: Bitte, bitte nie, aber auch niemals das deustche Wort pulen mit dem norwegischen Wort pule übersetzen. Ich weiß, es liegt nahe, heißt aber was ganz anderes. Ok, ich sag`s: es ist ein derbes Wort für Geschlechtsverkehr. Und niemand möchte in Norwegen doch mit Garnelen intim werden, oder?

reker

Lecker Garnelen

Rømmegrøt

Sauerrahmgrütze die mit Zimt und Zucker gegessen wird. Dazu kann Flatbrød, eine Art sehr dünnes Kneckebrot gereicht werden.

Rømmegrøt
500 ml Créme fraiche
200 ml Weizenmehl
50 ml Milch
1 Messerspitze Salz

Créme fraiche 5 Minuten unter Rühren kochen, dann die Hälfte des Mehl unterrühren (es dürfen keine Klumpen entstehen).
Auf kleiner Flamme weiterköcheln, bis sich Fett absetzt. Das Fett abschöpfen, den Rest des Mehls und nach und nach die Milch hinzufügen. Immer gut umrühren.
5 Minuten auf kleiner Flamme weiterköcheln lassen, dann mit Salz würzen.
Wird mit Zucker und Zimt serviert.

Lefse

Schmeckt wie eine weiche Waffel. Aufgetragen ist u.a. Zimt.

Stockfisch / Tørrfisk

Getrockneter Kabeljau / Dorsch. Unterschieden wird zwischen tørrfisk, der auf Gestellen getrocknet wird und klippfisk (Stockfisch), der früher auf den Klippen bzw. Schären in der Sonne ausdorrte. Heute entzieht Salz in großen Bottichen dem Fisch die Feuchtigkeit.
Der Stockfisch ist ein echter Exportschlager und somit in Südeuropa ein Nationalgericht (besonders in Portugal, wo er Bacalhau heißt).
Um die Spezialität genießen zu können, muss diese erst in Wasser wieder aufgeweicht werden.

stockfisch

Ihr beobachtet hier gerade Stockfisch beim Trocknen

Lutefisk

Wie Stockfisch, nur statt in Wasser, in Salzlauge aufgeweicht. Die Geschichte hinter diesem Gericht ist folgende: Einem armen, kranken Vater sollte der Stockfisch gereicht werden. Doch ließ man ihn aus Versehen in die Salzlauge, statt in das Wasser fallen. Man war zu arm um den Fisch wegzuwerfen und servierte ihn trotz allem dem guten Mann. Und siehe da: er gesundete! Seit jener Zeit ist der Lutefisk ein typisches (stinkendes) Weihnachtsgericht.

Pølse

Wiener Würstchen. Im Grunde eine der Nationalspeisen. Immerhin gibt`s Pølse an jeder Ecke.

Sodd

Lammeintopf aus Trøndelag.

Moltebeeren

Sehen aus wie Brombeeren, nur wachsen sie nicht an Sträuchern und sind erst rot und dann, im reifen Zustand, gelb. Gibt es nur ihn kühleren Hochlagen Skandinaviens.

molte4

Moltebeere

Spekemat

Gepökeltes Dörr- oder Rauchfleisch.

Kvikk-lunsj

Waffel-Riegel, ähnlich KittKatt. Besonders beliebt als Snack für Ski- und Wandertouren und hat da fast Kultstatus. Ich korrigiere: Er HAT Kultstatus!

Noe å drikke – Etwas zu Trinken

Linie Aquavit

Kartoffelschnaps. Jener der Firma Linie wird erst ein Mal über den Äquator geschippert und wieder zurück. Seine Ursache findet die Tradition in alten Zeiten, da man Fisch nach Australien exportierte und als Ballast zur Stabilisierung des Schiffes Fässer mit Schnaps mit nahm. Tja, und irgendwie schmeckte dieser nach der Reise besser als zuvor… Seit dem erhält das Getränkt zunächst seine Äquatorreife. Auf dem Etikett ist das Schiff, mit dem die Flasche transportiert wurde, vermerkt.

Karsk

Wird besonders im Raum Trondheim getrunkten: Schwarzer Kaffee, der solange mit Schnaps verdünnt wird, bis man den Boden der Tasse wieder sieht.

Weihnachtsbier

Wer zwischen Weihnachten und Neujahr in Norwegen ist sollte zudem nicht das dunklere, etwas süßliche Weihnachtsbier verpassen (juleøl). Die Tradition des Weihnachtsbieres geht auf die Wikinger zurück, die es Anlässlich der Wintersonnenwende brauten.

Borg

Weihnachtsbier der Firma Borg

juleoel-500

noch mehr Weihnchtsbier

Nächster Artikel

Vorheriger Artikel

Lesetipps

Unsere Empfehlungen