Beitrag vom Samstag, 28. Oktober 2017
Entdeckungstour in Oslo – Reisebericht IX
Meine Unterkunft, das schicke und empfehlenswerte Saga Hotel, lag im Westen der Stadt. Früher war ich hier, in Frogner, immer recht gerne, aber ich finde, die „Vestkant“, wie dieser Teil Oslos auch genannt wird, hat nachgelassen. In gleichem Maße, wie die einst ärmliche Østkant, also der Osten, hipp geworden ist. Zwar wurde die zentrale Einkaufsstraße, der Bogstadveien, aufwändig saniert, zeigte jedoch schon jetzt nach wenigen Jahren erste Verfallserscheinungen. Und sauber war es im Vergleich zum Rest der Stadt auch nicht gerade.
Da ich ja nun nicht nur zum Flanieren, sondern auch zum Recherchieren in Oslo weilte, zog ich also für mich die Schlussfolgerung, dass man Gästen im Westen zwar guten Gewissens den Vigelandspark empfehlen kann, ansonsten aber dazu raten sollte, die Schritte eher in Richtung Grünerløkka zu lenken. Das einstige Armenhaus der Stadt, mit noch vor 30/40 Jahren katastrophalen Wohnbedingungen, hat sich gemausert. Es gibt unzählige kultige Kneipen, Restaurants und Cafés, einige tolle, individuelle Läden zum Stöbern und Entdecken, und viel urbanes Leben. Besonders prägend ist jedoch das neue Vulkan-Viertel. Einst wurde in den Gebäuden Eisen gegossen, nun jedoch sind unter anderem eine außergewöhnliche Basarhalle und Kulturstätten eingezogen.
Wenn man nun durch „Løkka“ bummelt und über das Vulkan-Viertel in Richtung der idyllischen Holzhausstraßen Damstredet und Telhusbakken, mit der romanischen Gamle Aker Kirche, abzweigt, hat man eine sehr schöne städtische Runde vor sich. Diese kann man zudem noch entlang des nach starkem Regen wild tosenden Flusses Akerselva ausweiten. Ich empfehle da die Anmietung eines City Bikes. (Dazu in den nächsten Tagen mehr.) Mit dem Rad sind außerdem die beschaulichen Viertel Kampen und Vålerenga gut zu erreichen. Auch zum Hafen ist es dann nicht weit.
Apropos Hafen. Ich habe mir dort zwei neue städtische Errungenschaften angesehen. Zum einen den neuen Skulpturenpark oberhalb des Wassers, auf dem Ekeberg, und das neue Viertel Sørenga. Der Skulpturenpark konnte sowohl in der Auswahl der Werke, es sind Figuren von so bekannten Künstlern wie Rodin, Dalí, Renoir, Cragg und Vigeland zu sehen, als auch in seiner Anlage überzeugen. Bei dem Sørenga-Viertel bin ich noch am überlegen, ob ich es gut finden soll, oder nicht. Insgesamt ist mir die Architektur zu dunkel geraten, was sich natürlich, wenn in der Umgebung erst mal alles fertig ist, relativieren kann. An jener Stelle, an der der Strand liegt, ist es immerhin recht idyllisch. Na, ich schau es mir einfach später nochmal an, dann vielleicht auch bei besserem Wetter.
Verfasst von Martin Schmidt
Abgelegt unter
Nächster Artikel
30. Oktober 2017
Vorheriger Artikel
Norwegenkalender 2018 von Reinhard Pantke – Verlosung
26. Oktober 2017
Lesetipps
Unsere Empfehlungen
Aktuelles - Nyheter
Coronavirus in Norwegen – Ansteckungsgefahren aus dem Osten?
Aktuelles - Nyheter
„Hele Norge klapper“
Aktuelles - Nyheter