Beitrag vom Freitag, 29. September 2017
Elektromobilität – 8000 neue Ladestationen in Oslo geplant
In Norwegen sind derzeit 120.000 Elektroautos unterwegs (erkennbar an den Kennzeichen EL und EK), und damit anteilig mehr als in anderen Ländern der Welt. Durch zahlreiche Vergünstigungen, wie z.B. durch einen Erlass der Maut auf den Straßen des Landes, ist derzeit jede 3. Neuzulassung ein „Elbil“ oder ein Hybrit. In Oslo beträgt der Anteil sogar 40%.
Für die Fahrzeuge gibt es derzeit in der Hauptstadt rund 1300 Ladestationen. Zu wenige, wie der norwegische Elektroauto-Verband (norsk elbilforening) feststellte. Aktuell warnte dieser sogar vor dem Kauf entsprechender Autos, da es eben durchaus sein kann, keine freie öffentliche Steckdose zu finden.
Deutsche und österreichische Zeitungen griffen diesen Hinweis mit ein paar Wochen Zeitverzögerung nun auf. Aktuell sind folgende Überschriften zu lesen:
„Trotz Vorreiter-Rolle – Warum in Norwegen Elektro-Autos zum Problem werden“ (TZ, Österreich)
„Norwegen: „Kauft keine E-Autos!“ (nachrichten.at)
„Elektroautovereinigung rät von Elektroautos ab“ (Spiegel)
„Engpass in Oslo – Vereinigung rät vom Elektroauto-Kauf ab“ (Stuttgarter Nachrichten)
Zunächst einmal, es wurde in Oslo vom Kauf abgeraten, nicht in ganz Norwegen, denn nur in Oslo gibt es einen Engpass bei Ladestationen. Zweitens war die Kritik weniger als Warnung, denn als Ansporn und sachdienlicher Hinweis an die Stadtverwaltung zu verstehen. Und diese hat verstanden! Für das kommende Jahr ist der Bau von über 8000 neuen Ladestationen geplant. Die Mittel, 99 Mio. NOK (knapp 11 Mio. Euro), wurden von der Verwaltung freigegeben. Auf der Liste stehen nun 400 normale Ladestationen, 200 etwas schneller ladende Stationen und 6 Schnellladestationen. 8000 Stationen sollen in Wohnvierteln aufgestellt werden.
Die Kritik des Verbandes ist somit hinfällig geworden und auch nicht mehr im Netz zu finden. Im Gegenteil, nun wird wieder kräftig für das Elektroauto geworben.
Das Titelbild zeigt übrigens einen Buddy, ein knuffiges, in Norwegen produziertes Elektroauto für den Stadtverkehr.
Verfasst von Martin Schmidt
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