Beitrag vom Montag, 26. August 2019
Dødsing – Death Diving aus Norwegen
Am Wochenende fanden zwei spannende Wettbewerbe, in zwei von mir geschätzten und allgemein unterschätzen Orten satt: Meinem Wohnort Halle und dem norwegischen Ort Molde. Beide Veranstaltungen hatten etwas mit einem gewagten Sprung in das Element Wasser zu tun.
Zunächst der Blick nach Halle, denn dort hat das moderne Wasserspringen seinen Ursprung. Im 18. Jahrhundert waren es die Halloren, die sich nach langer Zeit mal wieder kopfüber oder mit den Beinen voran aus größerer Höhe ins Wasser wagten. Genauer gesagt „flogen“ sie von Felsen an der Burg Giebichenstein in die Saale. Dabei entwickelten sie neue Sprungtechniken, wie den „Stuhl“, der auch beim gestrigen Wettbewerb im Rahmen des Laternenfestes gezeigt wurde. Die Sprunghöhen variierten zwischen 13 und sagenhaften 24 Metern.
Auf „lediglich“ 10 Meter wurde die Plattform im norwegischen Molde emporgefahren. Dafür waren die Sprünge selbst noch etwas gewagter. Gezeigt wurde eine in Norwegen vor ein paar Jahren entwickelte Technik, bei der der Sportler Arme und Beine zu einem X ausstreckt, und vorher nach Möglichkeit noch ein paar Rotationen einbaut. Das so genannte dødsing, also das „Death Diving“ („Todestauchen“) sieht etwas ungelenk aus, ist aber ein Heidenspaß für Springer und Zuschauer. Formvollendet eingetaucht wird in das Wasser mit der sogenannten „Katze“, die, richtig ausgeführt, Verletzungen und Schmerzen beim Athleten verhindert.
Da ich nun bei dem Event in Molde nicht dabei war, ist auf dem Titelbild die Veranstaltung in Halle zu sehen. Die Videos unten zeigen hingegen Events in Norwegen, unter anderem die Weltmeisterschaft 2019. Der Gewinner darf sich übrigens in Norwegen Årets Våghals, also der „Waghals des Jahres“, nennen.
Verfasst von Martin Schmidt
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