REMA1000

Beitrag vom Mittwoch, 11. Januar 2017

Die neue Strategie der Supermarktkette Rema 1000

Norwegen ist ein teures Land. Diese Binsenweisheit ist nicht neu und wird beim Gang in den Supermarkt vollauf bestätigt.
Für viele ist Rema 1000, eine Kette mit einem Marktanteil von 24,2 %, die noch immer preiswerteste Alternative. Allerdings gerät die Reitangruppe nach einem Boom in den 1990er Jahren zunehmend unter Druck. In den letzten Jahren fielen durch die Übernahme von Ica und Spar viele Marktanteile (41,2 % im Jahr 2015) an die Norgesgruppe, zu der auch die Billigkette Kiwi gehört.

Um nun in der Gunst der Einkäufer wieder zu steigen, verfolgt Rema 1000 nun eine neue Strategie. Diese setzt sich aus zwei Kernpunkten zusammen. Zum einen kann man über eine Smartphone App („Æ“) 10% auf seine persönlichen Favoritprodukte sparen, zum anderen wird das Sortiment reduziert. Dieses wird sich dann, ähnlich wie bei den deutschen Anbietern Aldi und Lidl, auf eigene Produkte, wenige auswählte Markenprodukte und hochwertige lokale Produkte beschränken.
Grundlage ist die Bestevenn-Strategie („Bester Freund-Strategie“). Demnach wird Rema 1000 mit einigen wenigen Anbietern kooperieren und von diesen Waren in äußerst hoher Stückzahl kaufen, was die Preise senkt.

Experten sind sich derzeit nicht einig, ob die Strategie clever ist oder zum Untergang der Kette führen wird. Denn eins ist klar, der norwegische Kunde ist extrem markentreu. Schon jetzt gibt es Kampagnien mit dem Ziel, Rema 1000 zu boykottieren, sollte die Kette altbekannte Produkte nicht weiterhin anbieten. Zumal von Remas neuer Strategie auch Existenzen bedroht sind. Firmen wie der Marmeladenhersteller Lerum und die Brauerei Macks werden mit deutlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen haben. Coca Cola hingegen, das auch aus dem Sortiment genommen wird, wird den Verlust wohl verschmerzen können.

Quellen: 1, 2, 3, 4, 5, 6

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