Beitrag vom Samstag, 07. Juni 2014
Die Kochtöpfe der Trolle
Besucht man einen Wildbach, der über festes Gestein fließt, oder das Ufer eines Fjords so wird man sie in Norwegen schnell entdecken, die Strudeltöpfe, auch Kolk genannt. Sie sind eine Erosionserscheinung im Flussbett, die durch das mäandrierende Fließen des Wassers und die Schleifwirkung mitgeführter Steine entsteht. Es bilden sich trichter- bzw. kesselförmige Vertiefungen. Da diese durchaus an Kochtöpfe erinnern, ist auch die norwegische Bezeichnung für diese geologische Erscheinung keine Überraschung: jettegryte – Trollkochtopf, wobei jette ein Troll aus dem Geschlechte der Jotner-Trolle ist.
Ist der Flusslauf nun recht flach, eignen sich die „Töpfe“ wunderbar zum Baden (wobei man das sicher nicht die Trolle sehen lassen sollte …). Die wohl tollsten liegen in der Telemark, unweit der Reichsstraße 41, südlich des Nisser-See, nahe des Ortes Haugsjåsund. Im Ort biegt man am Haugsjåsund Familiecamping nach Westen, Richtung Espestøyl / Nerulvsdaken ab, auf eine kleine Mautstraße. Die jettegryter erreicht man nach 7 Kilometern am Grønsteinfossen. Besonders viel Spaß macht es, auf den natürlichen Stein-Rutschen ins Wasser zu schießen. (Fotos)
Eher nicht zum Baden geeignet sind hingegen die Strudeltöpfe in der rauschenden Schlucht Magalaupe bei Oppdal, südlich von Trondheim (an der E6 ausgeschildert). Der Fluss Driva hat sich hier seinen spektakulären Weg durch den Granit gebahnt.
Unten ein Video der Schlucht, darunter eines der Jettegryter in der Telemark.
Zuvor jedoch ein paar Bilder der Strudeltöpfe in der Schlucht Magalaupet:
Verfasst von Martin Schmidt
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