Beitrag vom Sonntag, 29. Juni 2014
Die Bergmassive von Træna
Die Region Helgeland beheimatet eine der schönsten Landschaften Norwegens. Diese erstreckt sich entlang der nordnorwegischen Küste, zwischen Rørvik und Bodø. Tausende von Inseln liegen hier wie kleine Kristalle im Wasser. Die meisten von ihnen sind flach und unscheinbar, einige jedoch ähneln ungeschliffenen Diamanten, die sich standhaft der Brandung des Nordatlantiks entgegen stellen und die Natur krönen.
Einige solcher „Diamante“ sind in Træna zu finden, einem faszinierenden Archipel, den man erst nach dreistündiger Fährfahrt ab dem Anleger Stokkvågen erreicht. Das Wort Træna leitet sich vom altnordischen Þriðna ab, was mit drei übersetzt werden kann und auf die drei Berge Trænstaven, Breitind und Mjåtind verweist. Wie Monolithe überragen diese aus widerstandsfähigem Granit bestehenden Härtlinge rund 300 Meter ihre Umgebung. Sie liegen auf der Insel Sanna (Karte), die von der Hauptinsel Husøy (wörtlich: Hausinsel) mit dem Boot zu erreichen ist. Auf letzterer wohnen die meisten der 500 Einwohner der Gemeinde. Ihre Haupteinnahmequelle ist der Fischfang und die Fischzucht, sowie in bescheidenem Umfang der Tourismus. Nur ein Mal im Jahr strömen Gäste, rund 2000 an der Zahl, aus Nah und Fern hierher. Ihr Ziel ist das Trænafestival Mitte Juli. Geboten werden Rock-, Elektro- und Hardcore-Konzerte an teilweise ungewöhnlichen Orten, wie der monumentalen Höhle Kirkhellaren. Die 45 Meter tiefe und 30 Meter hohe Grotte diente einst Steinzeitmenschen als Behausung, wovon Skelettfunde zeugen. Schon damals, vor 9000 Jahren, wurde hier an der Küste Fisch gefangen. Træna kann somit als das älteste Fischerdorf Norwegens gelten.
Einen Eindruck von der Inselwelt, der Höhle und dem Festival vermitteln diese drei Filme:
Weitere Bilder: Kommune Træna, Bilderstrecke
Verfasst von Martin Schmidt
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